Baustoffindustrie erwartet bis 2040 keinen Anstieg beim Einsatz von Sekundärrohstoffen

„Der Einsatz von Sekundärrohstoffen leistet einen wichtigen Beitrag zur Substitution primärer Rohstoffe und trägt damit aktiv zur Ressourcenschonung bei“, betont der Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden (BBS) gleich zu Beginn einer neu vorgestellten Verbandsstudie zur Entwicklung der Rohstoffnachfrage bis zum Jahr 2040. Gleichwohl werde die Menge der eingesetzten Sekundärrohstoffe Prognosen zufolge in den kommenden beiden Jahrzehnten nicht zunehmen bzw. sogar abnehmen, was vor allem mit dem geplanten Umbau der deutschen Energie- und Stahlwirtschaft auf eine klimafreundliche Produktion zusammenhänge. Trotz weiterer Steigerung der Ressourceneffizienz werde Deutschland laut Verbandssicht daher auch künftig erhebliche Mengen an primären Steine-Erden-Rohstoffen benötigen.

„In Zukunft müssen wir uns auf erhebliche Veränderungen und Angebotsverknappungen am Sekundärrohstoffmarkt einstellen“, konstatiert BBS-Hauptgeschäftsführer Michael Basten mit Blick auf die Ergebnisse der vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und dem Aachener Ingenieurbüro SST im Verbandsauftrag erstellten Studie. So werde die geplante Dekarbonisierung der Volkswirtschaft dazu führen, dass große Mengen bisher von der Bau- und Baustoffindustrie genutzter industrieller Nebenprodukte künftig nicht mehr zur Verfügung stehen und durch andere Sekundärrohstoffe oder Primärrohstoffe ersetzt werden müssen.

Deutlich weniger Sekundärrohstoffe durch Kohleausstieg und CO2-freie Stahlherstellung

Im Fokus der Forscher standen vor allem die Auswirkungen auf den Sekundärrohstoffmarkt durch den von der Bundesregierung beschlossenen Kohleausstieg und die von der Stahlwirtschaft angestrebte Umstellung auf eine CO2-neutrale Produktion. Den Prognosen von DIW und SST zufolge wird der Ausstieg aus der Kohleverstromung dazu führen, dass sich das Aufkommen der Kraftwerksnebenprodukte REA-Gips und Steinkohlenflugasche schon Anfang der 30er Jahre auf null reduzieren wird.

Weiterhin sei von einer vollständigen Dekarbonisierung bei der Eisen- und Stahlerzeugung bis 2045 auszugehen. Durch den von der Stahlindustrie angestrebten Wechsel von der CO2-intensiven Hochofenroute hin zu wasserstoffbasierten Direktreduktionsverfahren in Kombination mit Elektrolichtbogenöfen werde das Aufkommen an Hochofenschlacken deshalb bis 2040 gegenüber dem Basisjahr 2019 um über 80 Prozent sinken und bis 2045 ebenfalls vollständig wegfallen....

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