100 Tage EBV: Bau- und Recyclingbranche ziehen gemischtes Zwischenfazit

bvse und Iste weisen auf Schwachstellen hin und fordern schnelle Abhilfe

Rund 100 Tage ist es her, dass die Mantelverordnung mit den beiden zentralen Teilverordnungen – der Ersatzbaustoffverordnung (EBV) und der Novelle der Bodenschutzverordnung – am 1. August in Kraft getreten ist. Vertreter der Bau- und Recyclingbranche sind kürzlich auf zwei separaten Tagungen in Filderstadt und Stuttgart zusammengekommen, um eine erste Bilanz der Auswirkungen der neuen Regeln in der Praxis zu ziehen. In Summe fällt das bisherige Fazit gemischt aus. Das im Vorfeld mitunter befürchtete Chaos blieb zwar aus. Es gebe aber noch Schwach- und Fehlstellen, derer sich Politik und Verwaltung dringend annehmen müssten.

„Die Ersatzbaustoffverordnung ist im Großen und Ganzen relativ geräuschlos gestartet“, konstatierte Walter Feeß, Geschäftsführer des schwäbischen Baustoffrecyclers Heinrich Feeß GmbH, Mitte November beim diesjährigen bvse-Mineraliktag in Stuttgart. Auch wenn es noch viel Verbesserungspotenzial gebe, sei die EBV ein Schritt in die richtige Richtung, denn sie setze höhere Qualitätsansprüche an die Recyclingmaterialien. Dies bedeute zwar mehr Aufwand für den Recyclingbetrieb, werde aber – sobald an der Verordnung „hier und da nachgeschliffen“ wurde – für mehr Akzeptanz von Recyclingbaustoffen bei der Bevölkerung und Verwaltung sorgen. „Alles in allem ist die EBV eine gute Sache“, so Feeß.

Auch Oliver Mohr, Präsident des Industrieverbands Steine und Erden Baden-Württemberg (Iste), betonte auf einer Verbandstagung Ende Oktober in Filderstadt, dass die Ersatzbaustoffverordnung „durchaus durchdacht“ sei. Nach „der ersten Ohnmacht“ werde sie mittelfristig auch Chancen bieten, ist sich Mohr sicher. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass es in der EBV Fehlstellen gebe, die rasch bundeseinheitlich behoben werden müssten. Andernfalls drohten wieder länderspezifische Auslegungen.

Den ausführlichen Bericht mit allen Stimmen und Meinungen zur Ersatzbaustoffverordnung lesen Sie hier.....

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