Niedersachsen hat 2021 deutlich mehr Sonderabfälle aus anderen Bundesländern importiert als im Vorjahr. Die Importe stiegen um zwölf Prozent auf 718.000 Tonnen und damit auf den höchsten Stand seit 2007, wie das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Hildesheim und die Niedersächsische Gesellschaft zur Endablagerung von Sonderabfall (NGS) in ihrer jährlich erscheinenden Broschüre „Fakten 2021“ mitteilen. Dennoch bleibt Niedersachsen unterm Strich Nettoexporteur gefährlicher Abfälle. Mit 1,12 Mio Tonnen lagen die Ausfuhren im Berichtsjahr knapp 75.000 Tonnen niedriger als 2020.
Besonders stark gestiegen sind 2021 die Sonderabfallimporte aus Nordrhein-Westfalen (+24.000 t), Hessen (+20.000 t) und Bremen (+19.000 t). Bei den Ausfuhren sticht vor allem die um 46.000 Tonnen bzw. 25 Prozent gesunkene Exportmenge nach Sachsen-Anhalt hervor.
Bei den im Land Niedersachsen primär erzeugten Sonderabfällen ergibt sich für 2021 ein deutlicher Mengenrückgang um sieben Prozent bzw. 168.000 Tonnen auf rund 2,1 Mio Tonnen. Besonders stark gesunken ist dabei das Aufkommen an kohlenteerhaltigen Bitumengemischen (Abfallschlüssel 170301). Trotz eines Mengenrückgangs um 110.000 Tonnen bleiben diese Abfälle mit nunmehr 547.000 Tonnen aber der häufigste in Niedersachsen anfallende Sonderabfall.
Zuzüglich 900.000 Tonnen (Vorjahr: 870.000 t) sekundär, also erst bei der Abfallbehandlung erzeugter Sonderabfälle summierte sich die in Niedersachsen erzeugte Sonderabfallmenge im Jahr 2021 auf insgesamt 3,0 Mio Tonnen – 138.000 Tonnen weniger als 2020. Nach Abzug der Exporte und Hinzufügen der Importe ergibt sich für das Berichtsjahr eine in Niedersachsen entsorgte Menge gefährlicher Abfälle in Höhe von 2,6 Mio Tonnen, was in etwa der Vorjahresmenge entspricht.
Bereits im Mai hatte die NGS eine Kurzfassung ihrer Jahresstatistik veröffentlicht. Diese enthielt allerdings nur Zahlen zu den über die NGS im Rahmen der Andienungspflicht abgerechneten gefährlichen Abfälle zur Beseitigung.
