Grafschaft Bentheim will ab 2025 die Gelbe Tonne

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Der Kreistag des Landkreises Grafschaft Bentheim spricht sich für die Gelbe Tonne aus. Er stimmte in seiner letzten Sitzung einstimmig dafür, im Kreisgebiet ab 2025 statt des „Gelben Sacks“ die „Gelbe Tonne“ einführen zu wollen.

Der Kreistag beauftragte die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) des Landkreises, in Abstimmungsgespräche mit dem Unternehmen des dualen Systems zu gehen. Falls die Systeme einer solchen Vereinbarung nicht zustimmen, ermächtige der Kreis die Verwaltung, zur Festlegung dieses Erfassungssystems (behältergestützte 4-wöchentliche Abfuhr) eine Rahmenvorgabe zu erlassen. Aktuell werden Leichtverpackungen im Landkreis Grafschaft Bentheim durch eine 14-tägliche Sackabfuhr erfasst.

In verschiedenen Kreisen in der Region (zum Beispiel Emsland, Stadt Osnabrück, Cloppenburg, Vechta) wurde zwischenzeitlich auf eine behältergestützte Abfuhr umgestellt. Dabei handelt es sich im Emsland um eine Wertstofftonne, in den übrigen Gebieten um eine Verpackungstonne. Die Verwaltung sprach sich gegen eine Wertstofftonne aus, weil sie für den Kommunalentsorger und damit für die Bürger teurer wäre. Der Kreis müsste die Erfassung der gesammelten Stoffe mitfinanzieren und für seinen Mengenanteil (stoffgleiche Nichtverpackungen) selbst die weitere Verwertung beauftragen und finanzieren. Der kommunale Mengenanteil wird zwischen Systemen und örE vereinbart und liegt normalerweise zwischen 17 und 25 Prozent, in Einzelfällen auch höher. Für Erfassung und Verwertung wäre dann mit spezifischen Kosten von deutlich über 300 € pro Tonne zu rechnen.

Zudem sei die bestehende Behandlung der stoffgleichen Nichtverpackungen über die Restabfalltonne in der Mechanisch-Biologischen-Abfallbehandlungsanlage (MBA) in Wilsum vertraglich bis 2030 über die Verwertung der heizwertreichen Fraktion gebunden. Mit einer Wertstofftonne könnte sich die heizwertreiche Fraktion in der Menge und der Zusammensetzung wesentlich verändern, was eine Nichteinhaltung der vertraglichen Verpflichtungen im Rahmen des heizwertreichen Verbunds zur Folge haben könnte.

Die Entscheidung für den Wechsel zur Gelben Tonne orientiert sich auch an den Ergebnissen der repräsentativen Umfrage, für die im Mai dieses Jahres 600 zufällig ausgewählte Grafschafter Bürgerinnen und Bürger befragt wurden. Die Mehrheit von 63 Prozent der Befragten sprach sich für die Gelbe Tonne aus. 14 Prozent hielten die Gelben Säcke für geeigneter, 23 Prozent sahen beide Varianten als gleich gut an. Die Umfrage führte das Marktforschungsunternehmen LQM aus Mainz durch.         

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