Bundesumweltministerium fördert innovatives Verfahren zum Gipsrecycling

Zur Verminderung negativer Umweltauswirkungen der Gipsabfallentsorgung erhält die Lindner Norit GmbH & Co. KG aus Dettelbach rund 3,4 Mio € aus dem staatlichen Umweltinnovationsprogramm. Das von Norit eingesetzte innovative nasstechnische Verfahren fördere die Vielfältigkeit des Rohstoffbezugs und helfe, den Abbau von Naturgips zu reduzieren, begründet das Bundesumweltministerium die Fördermaßnahme.

Beim herkömmlichen Verarbeitungsprozess von gipshaltigen Abfällen werden einfache Gipskartonplatten in Trockenaufbereitungsanlagen verarbeitet, indem sie zerkleinert und die Kartonanteile ausgeschleust und meistens entsorgt oder minderwertig verwertet werden, erläutert das BMUV. Mit dem neuen nasstechnischen Verfahren für Gipsabfälle ließen sich nun neben Gips auch die Karton- und Faserbestandteile für die Produktion vollständig zurückgewinnen. Dabei könnten komplexer zusammengesetzte Gipsabfälle und auch gipsbasierte Nassabfälle energieeffizient verarbeitet und qualitativ hochwertig recycelt werden.

Den Angaben zufolge können mit der neuen Norit-Anlage jährlich gut 50.000 Tonnen an recycelbaren Gipsabfällen in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden. Aus den Abfällen werden rund 44.000 Tonnen abbindefähiger Gips gewonnen und die gleiche Menge an Primärrohstoff eingespart. Durch die hohe Energieeffizienz des Verfahrens, durch die Einsparung der Primärrohstoffe und deren Transporte sowie durch die nicht mehr erforderliche Entsorgung der Abfälle würden jährlich rund 5.300 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart.

Die Lindner Norit GmbH ist Teil der im niederbayerischen Arnstorf ansässigen Lindner Group. Am Standort Dettelbach im unterfränkischen Landkreis Kitzingen produziert Norit Gipsfaserplatten für den Einsatz als Doppel- und Hohlraumboden, als Trockenestrich und als Trockenbauplatte für viele Sonderanwendungen.

Vor allem im Bau- und Sanierungswesen ist Gips ein relevantes Material. Durch die Energiewende und die damit einhergehende Abschaltung der Kohlekraftwerke wird allerdings der Rohstoff REA-Gips zukünftig abnehmen und dauerhaft wegfallen, wodurch ein großer Versorgungsengpass in der Gipsindustrie entsteht, erläutert das BMUV. Ein Teil des Engpasses könne durch das Recycling von Gipsabfällen abgedeckt werden

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