Für die Kunststoffrecycler ist ein äußerst schwieriges Jahr zu Ende gegangen. Und aus Sicht vieler Marktteilnehmer wird das neue Jahr ebenfalls sehr herausfordernd. Die Branche steht mit dem Rücken zur Wand, weil Absatz und Erlöse schwach sind.
Die Nachfrage nach Regranulaten und Mahlgütern lief bis Sommer 2022 außerordentlich gut, ist aber seither drastisch eingebrochen. Die Preise für Rezyklate und Altkunststoffe sanken seitdem um mehr als die Hälfte, während die Kosten für Energie, Personal und Transporte drastisch gestiegen sind. Recycler sehen sich weiter in einem brutalen Preiskampf mit günstiger Neuware.
Auch die Aussichten der Kunststofferzeuger sind schlecht: So rechnete der Verband Plastics Europe Deutschland kürzlich vor, dass 2023 angesichts der sich nur schwach erholenden Weltwirtschaft mit einem Rückgang von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bei der Produktion von Primär-Kunststoffen zu rechnen sei und sich das Problem durch die Haushaltskrise und die strikte Auslegung der Schuldenbremse weiterhin verschärfen könnte.
Gleichwohl hoffen einige Recycler auf eine Trendwende im Laufe des Jahres. Andere gehen davon aus, dass sich die Marktlage erst im Jahr 2025 wieder verbessert....
