Der schwedische Textilfaserrecycler Renewcell hat Konkurs beantragt. Der Konkursantrag wird beim Bezirksgericht Stockholm eingereicht, teilte das Unternehmen nach einer Entscheidung des Verwaltungsrates mit. Das Unternehmen sei nicht in der Lage, eine ausreichende Finanzierung zu sichern, um die am 20. November 2023 angekündigte strategische Überprüfung mit einem zufriedenstellenden Ergebnis abschließen zu können, heißt es einer Mitteilung.
Vor kurzem hatte das Unternehmen Pläne zur Umstrukturierung bekanntgegeben und Verhandlungen mit den zuständigen Gewerkschaften aufgenommen. Dadurch sollte der Personalbestand um etwa 25 Prozent, d.h. etwas mehr als 30 Personen, verringert werden.
Im Rahmen der strategischen Überprüfung habe Renewcell weit fortgeschrittene Verhandlungen mit den beiden größten Anteilseignern, H&M und Girindus, den bestehenden Kreditgebern BNP Paribas, European Investment Bank, Finnvera (als Teilgarant), Nordea, AB Svensk Exportkredit und potenziellen neuen Investoren sowie anderen Interessengruppen über langfristige Finanzierungslösungen geführt. „Leider ist nun klar, dass diese Gespräche nicht zu einer Lösung geführt haben, die Renewcell mit der notwendigen Liquidität und dem Kapital ausstattet, um die weitere Geschäftstätigkeit zu gewährleisten.“
„Ich bedaure, Ihnen mitteilen zu müssen, dass wir gezwungen sind, die Entscheidung zu treffen, Konkurs anzumelden. Da wir fest an das langfristige Potenzial des Unternehmens glauben, haben wir zusammen mit unseren Beratern sehr viel Zeit und Mühe darauf verwendet, die notwendige Liquidität, das Kapital und die Eigentümerstruktur für das Unternehmen zu sichern, um seine Zukunft zu gewährleisten“, so der Vorsitzende des Verwaltungsrats, Michael Berg. „Im Rahmen der Verhandlungen haben wir intensive Gespräche sowohl mit den derzeitigen Haupteigentümern, neuen Investoren und unseren Banken als auch mit anderen Beteiligten geführt. Diese Gespräche waren jedoch nicht erfolgreich. Dies ist ein trauriger Tag für die Umwelt, unsere Mitarbeiter, unsere Aktionäre und unsere anderen Stakeholder, und es ist ein Beweis für den Mangel an Führung und das notwendige Tempo des Wandels in der Modebranche.“
