Suez übernimmt regionalen Entsorger in Großbritannien

Der Umweltkonzern Suez baut seine Präsenz im Vereinigten Königreich mit der Übernahme des Entsorgers Devon Contract Waste (DCW) aus, der auf die Gewerbeabfallsammlung spezialisiert ist. Die Transaktion sei ein Zeichen des Vertrauens in den britischen Markt und ein wichtiger Schritt, um die eigenen Ziele für das internationale Wachstum zu erreichen. Der britische Markt sei einer der größten Entsorgungsmärkte in Europa und als solcher ein strategischer Wachstumsbereich für Suez, teilte der Konzern mit. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

Die Neuerwerbung DCW befand sich zuvor in Familienbesitz. Das Unternehmen umfasse drei Standorte mit insgesamt 37 Fahrzeugen sowie Umlade- und Sortieraktivitäten in Exeter, berichtete Suez. Mit seinem Gewerbekundenstamm in den Regionen Devon, Cornwall und Somerset erweitere DCW das Angebot von Suez im Südwesten Englands um Lösungen für Lebensmittelabfälle, Altglas und Altgeräte sowie Akten- und Datenvernichtung.

DCW schlägt nach eigenen Angaben jährlich rund 25.000 Tonnen Abfälle um. Laut der aktuellsten vorliegenden Pflichtveröffentlichung erzielte der Entsorger 2021 einen Jahresüberschuss von 1,8 Mio £ (ca. 2 Mio €) bei einem Umsatz von 15,1 Mio £. Die Zahlen enthalten jedoch auch den Beitrag des Kunststoffrecyclingunternehmens DCW Polymers, das nicht im Verkauf an Suez eingeschlossen ist und weiter von der bisherigen Eigentümerfamilie Almond geführt wird.

Suez wies bei der Bekanntgabe der Übernahme auf das Ziel des Konzerns hin, 2027 40 Prozent des Umsatzes außerhalb des Heimatmarkts Frankreich zu erwirtschaften. 2022 stammten bei ganzjähriger Anrechnung der Neuwerbung Enviro-Serv in Südafrika und der von Veolia zurückgekauften britischen Entsorgungsaktivitäten (Suez R&R UK) 27 Prozent des Umsatzes aus internationalen Aktivitäten.

Erste "grüne Anleihe" in Pfund Sterling

"Zehn Monate nach der Wiedereingliederung unserer [britischen] Aktivitäten und jetzt mit der Übernahme von DCW haben wir eine starke Präsenz im Land mit über 6.000 Mitarbeitern an mehr als 300 Standorten aufgebaut", kommentierte Konzernchefin Sabrina Soussan die jüngste Übernahme auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

Soussan wies auch darauf hin, dass die Wachstumspläne von Suez auf dem britischen Markt Finanzierungsbedarf in Pfund Sterling implizierten und führte die erste „grüne Anleihe“ von Suez in britischen Pfund an, die vor kurzem begeben wurde. Die Anleihe im Umfang von 600 Mio £ mit einer Laufzeit von 20 Jahren und einem Zins von 6,625 Prozent wird es dem Konzern den Angaben zufolge ermöglichen, einen Teil der im Dezember 2022 aufgenommenen Mittel für den Rückkauf von R&R UK von 1,2 Mrd € zu refinanzieren.

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