Österreichs Ski-Industrie will gebrauchte Wintersportartikel recyceln

Mehrere österreichische Wintersportartikelhersteller haben sich unter Leitung des Ecoplus Kunststoff-Cluster zusammengetan, um gemeinsam mit Unternehmen aus dem Kunststoffbereich erstmals gebrauchte Wintersportartikel im großen Stil zu recyceln. In den letzten fünf Jahren wurden in Österreich rund 1,8 Mio Paar Ski und Ski-Schuhe, 2,3 Mio Paar Skistöcke und 1,4 Mio Ski-Helme verkauft, berichtet die Niederösterreichischen Landesregierung. Diese werden bislang am Ende ihrer Lebensdauer in der Regel als Sperrmüll entsorgt. Mit der jetzt gestarteten Initiative soll sich dies ändern: Künftig sollen durch Recycling wertvolle Rohstoffe für neue Produkte gewonnen werden.

Die Basis für diese Entwicklung soll im Projekt „Wintrust“ (Wintersport Resource Efficiency and improved Circular Economy) gelegt werden. Die wesentlichen Ziele des Projekts, das vom Land Niederösterreich und der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG gefördert wird, sind einerseits die Etablierung eines entsprechenden Sammelsystems und andererseits die Analyse und Bewertung von Aufbereitungsmöglichkeiten für die gebrauchten Wintersportartikel, um einen möglichst hohen Anteil der wertvollen Materialien wieder in den Kreislauf zurückzuführen. Anhand von fünf konkreten Fallstudien werden ökonomisch, ökologisch und sozial sinnvolle Kreislaufmodelle erarbeitet.

Bemerkenswert sei bei diesem Projekt, dass Unternehmen, die eigentlich in Konkurrenz zueinanderstehen, gemeinsam an einem Strang ziehen, so die Landesregierung. Das Projekt sei ein wichtiger Schritt, um die Region „zu einem Zentrum der Kreislaufwirtschaft in Europa zu machen und gleichzeitig die Vorgaben des Green Deals der EU zu erfüllen“, sagt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

Betriebe und Verbände entlang der gesamten Wertschöpfungskette integriert

Der Kick-off zum Projekt fand letzte Woche bei der GW St. Pölten Integrative Betriebe GmbH statt. Zu den Projektpartnern gehören die Wintersportartikelhersteller Atomic, Head, Fischer, Blizzard-Tecnica und Leki. Seitens der Zulieferer nehmen Isosport, Hexcel, Gabriel Chemie, Asma und Sunpor am Projekt teil, sowie Intersport Österreich und Sport Bründl von Händlerseite. Der Bereich Aufbereitung/Recycling ist durch die GW St. Pölten, Thermoplastkreislauf, Syncycle Operations und Next Generation Elements vertreten. Die Sammlung übernimmt das Entsorgungsunternehmen Zemka. Die Pilotregionen für die Sammlung der alten Wintersportartikel sind der Pinzgau und der Pongau.

Die Montanuniversität Leoben und das Transfercenter für Kunststofftechnik TCKT sind als Forschungspartner im Projekt vertreten. Weitere Projektpartner sind der Fachverband der Österreichischen Holzindustrie/Österreichische Skiindustrie, der Verband der Sportartikelerzeuger und Sportartikelhändler VSSÖ sowie der Österreichische Carbon Cycle Circle ÖCC². Initiiert wurde das überbetriebliche Kooperationsprojekt Wintrust vom Ecoplus Kunststoff-Cluster in Niederösterreich, bei dem auch die Projektleitung liegt.

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