Neste verdoppelt die Kapazität seiner Bioraffinerie in Rotterdam

Das finnische Mineralölunternehmen Neste Oyj hat sich für die Erweiterung seiner Bioraffinerie in Rotterdam entschieden. Damit verdoppelt Neste seine Produktion erneuerbarer Produkte in Rotterdam von 1,4 Mio Tonnen auf rund 2,7 Mio Tonnen. Wie das Unternehmen mitteilte, wird die neue Produktionseinheit hauptsächlich nachhaltigen Flugkraftstoff (SAF) für die Luftfahrtindustrie herstellen, auf den dann insgesamt 1,2 Mio Tonnen der Gesamtkapazität entfallen werden. Die Investitionssumme für die Erweiterung der Rotterdamer Raffinerie beziffert Neste auf rund 1,9 Mrd €.

Anfang 2021 hatte das Unternehmen erstmals über seine Pläne berichtet. Damals erklärte Neste, dass bereits eine Bioraffinerie auf der Rotterdamer Maasvlakte, einer künstlichen Insel südlich der Maas-Mündung, existiert. Die jetzt beschlossene Erweiterung soll zum Teil auf dem bestehenden Gelände und zum Teil auf einem neuen Gelände auf der Zweiten Maasvlakte realisiert werden. Das Ziel des Unternehmens ist es, die neue Produktionseinheit in der ersten Hälfte des Jahres 2026 in Betrieb zu nehmen.

Treibstoff wird zu 100 Prozent aus Abfällen und Reststoffen hergestellt

Neste produziert SAF vollständig aus Abfällen und Reststoffen wie Altspeiseöl und tierischen Fetten. Innovationsplattformen beschäftigen sich mit der kommerziellen und technischen Entwicklung neuer nachhaltiger und skalierbarer Rohstoffe sowie von Technologien, die eine Nutzung dieser Rohstoffe ermöglichen. Beispielsweise erforscht Neste den Einsatz von Algen, festen Siedlungsabfällen, Lignozellulose sowie die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff und Power-to-Liquids.

Weltweit verfügt Neste derzeit über eine jährliche Produktionskapazität von 3,3 Mio Tonnen an erneuerbarem Kraftstoff und erneuerbaren Rohstoffen für Polymere und Chemikalien. Das laufende Expansionsprojekt von Neste in Singapur und das Joint Venture mit Marathon in Martinez, Kalifornien, dessen Abschluss noch aussteht, werden die Gesamtproduktionskapazität für erneuerbare Produkte bis Ende 2023 auf 5,5 Mio Tonnen erhöhen. Nach seiner Fertigstellung wird das Rotterdamer Erweiterungsprojekt die Gesamtproduktionskapazität des Unternehmens für erneuerbare Produkte bis Ende 2026 auf 6,8 Mio Tonnen erhöhen.

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