Herausforderungen für das Schließen von Kreisläufen bei Kunststoffen

Report von Plastics Europe hält weitere Anstrengungen für notwendig

Der Verband der Kunststoffhersteller Plastics Europe hat den Bericht „The Circular Economy for Plastics: A European Analysis“ veröffentlicht. Demnach mache Europa in Bezug auf das Recycling zwar Fortschritte, stehe aber auch vor Herausforderungen. Es seien weiterhin Anstrengungen erforderlich, um die Ziele zu erreichen und zur übergeordneten Zielsetzung der EU in Bezug auf den Klimaschutz beizutragen.

Zirkuläre Kunststoffe aus nicht-fossilen Rohstoffen und Post-Consumer-Rezyklate machten im Jahr 2002 13,5 Prozent oder 7,3 Mio Tonnen der neu hergestellten Kunststoffprodukte in Europa aus. Gemäß ihrer „Plastics Transition Roadmap“ planen die Hersteller, diesen Anteil bis 2030 auf 25 Prozent zu steigern.

Die Industrie erwartet in dem Bericht von der Politik harmonisierte und konsistente regulatorische Rahmenbedingungen in ganz Europa, die Stabilität für langfristige strategische Entscheidungen und Investitionen gewährleisten. Darüber hinaus werden technologieneutrale politische Maßnahmen gefordert, die die Entwicklung innovativer Sortier- und Recyclingtechnologien ermöglichen. Die Industrie setzt sich auch für Anreize und die Förderung der Verwendung von kreislauforientierten Rohstoffen ein, die aus chemischen Recyclingtechnologien, bio-basierten oder industriellen Prozessen stammen. Zudem werden rasche Deponieverbote und die Einbeziehung der Verbrennung von Kunststoff aus Siedlungsabfall in das überarbeitete EU-Emissionshandelssystem (EU-ETS) gefordert. Die Industrie betont auch die Bedeutung zuverlässiger Daten und die Notwendigkeit, den Fortschritt bei der Erreichung der Kreislaufziele zu überwachen. Außerdem wird eine verstärkte Zusammenarbeit mit allen relevanten Interessengruppen gefordert, um die Entwicklung von Förderrichtlinien zu erleichtern, die die Transformation zu einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe in Europa unterstützen.

Der Bericht zeigt, dass von 2018 bis 2022 Fortschritte bei der Behandlung von Post-Consumer-Kunststoffabfällen gemacht wurden. Die Menge an Post-consumer-Kunststoffen aus dem Recycling, die in neuen Produkten verwendet werden, ist um 15 Prozent gestiegen, und der Anteil von Recyclingkunststoffen aus Post-Consumer-Abfällen an neuen Produkten hat sich von 7,2 Prozent auf 8,5 Prozent erhöht. Zwischen 2006 und 2022 haben sich den Angaben zufolge die Kunststoffrecyclingmengen mehr als verdoppelt, während die Menge, die deponiert wird, fast halbiert wurde. Die Recyclingquote für Kunststoffverpackungen erreichte 2022 knapp 38 Prozent.

Es gibt jedoch auch Herausforderungen. Die zunehmende Verbrennung von Kunststoffabfällen zur Energiegewinnung (+15 Prozent seit 2018) gilt als bedenklich, da diese Kunststoffabfälle als Rohstoffe benötigt würden und in vielen Fällen durch Recycling in den Kreislauf zurückgeführt werden könnten. 2022 betrug die Menge an thermisch verwerteten Kunststoffabfällen rund 16 Mio Tonnen.

Virginia Janssens, Geschäftsführerin von Plastics Europe, sagte: „Es ist enttäuschend, dass immer noch so viele Kunststoffabfälle verbrannt werden. Wir brauchen diese Kunststoffabfälle als Rohstoff für die Kreislaufwirtschaft.“ Der Bericht zeige auch, dass Europa bei der globalen Kunststoffproduktion zurückgefallen sei....

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