Euric begrüßt Vorstoß im EU-Rat für niedrigere Mehrwertsteuer auf Recyclingprodukte

Der Dachverband der europäischen Recyclingwirtschaft Euric begrüßt den Vorstoß Tschechiens, niedrigere Mehrwertsteuersätze für Produkte zu prüfen, die Recyclingmaterial enthalten. In einer Reaktion auf den Vorstoß des tschechischen Umweltministers bei der letzten Sitzung des EU-Umweltrats bekräftigt der Verband seine nachdrückliche Unterstützung für ökonomische Anreize einschließlich steuerlicher Instrumente und bezeichnete sie als wirksame Werkzeuge für den Übergang zu einer kreislauforientierten und klimaneutralen Wirtschaft.

Euric weist darauf hin, dass die Nutzung von Recyclingmaterial anstelle von Primärrohstoffen „erhebliche gut dokumentierte Vorteile für die Umwelt bringt, sowohl in Hinblick auf die Ressourceneffizienz als auch Klima- und Energieeinsparungen“. Doch diese Umweltvorteile würden nicht in die Produktpreise internalisiert, obwohl die Preise oft der wichtigste Entscheidungsfaktor für Verbraucher und im öffentlichen Beschaffungswesen seien. „Deshalb spielen steuerliche Anreize in Form niedrigerer Mehrwertsteuersätze eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Umweltvorteile besser zu honorieren und Verbraucherentscheidungen im Sinne der Nachhaltigkeit zu fördern, indem die preisliche Wettbewerbsfähigkeit nachhaltiger Produkte erhöht wird“, so der Recyclingverband.

„Es ist von grundlegender Bedeutung, steuerliche Anreize als wichtige Faktoren für den Übergang zu einer stärker kreislauforientierten und klimaneutralen Wirtschaft zu betrachten“, sagte Emmanuel Katrakis, der Generalsekretär der European Recycling Industries‘ Confederation. „Der förmliche Antrag der Tschechischen Republik an den Rat, die Möglichkeit reduzierter Mehrwertsteuersätze für Produkte mit Recyclinganteil zu prüfen ist ein erster sehr positiver Schritt. Es muss in der Tat sichergestellt werden, dass die Steuervorschriften auf EU- und nationaler Ebene mit den Zielen des Green Deal übereinstimmen, was oft nicht der Fall ist.“

Euric signalisierte seine Bereitschaft, mit der spanischen Ratspräsidentschaft, den Mitgliedstaaten und den Institutionen der EU zusammenzuarbeiten, um reduzierte Mehrwertsteuersätze für Produkte mit Rezyklatanteil einzuführen. Dies „wird zweifelsohne das Recycling fördern und die regulatorischen Maßnahmen ergänzen, die für verschiedene Abfallströme eingeführt wurden“, so der Verband. 

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