Bayreuther Forscher erzeugen abbaubare Kunststoffe aus Schwefelabfällen

Bayreuther Wissenschaftler haben ein Verfahren entwickelt, um aus Abfallprodukten der Erdölraffination abbaubare Kunststoffe herzustellen. In einer kürzlich veröffentlichten Studie in der Fachzeitschrift Angewandte Chemie demonstrierten Professor Alex Plajer und sein Team, wie sie an sich inkompatible Bausteine kombinieren können, um Schwefelabfälle effektiv zu verwerten.

„Unser Ziel ist es, neue und nachhaltige Polymere zu entwickeln, indem wir industrielle Abfallprodukte wie Schwefel nutzen, der bei der Erdölraffination anfällt“, erklärt Plajer, Juniorprofessor für Makromolekulare Chemie an der Universität Bayreuth. „Wir zeigen in unserem Artikel, wie man durch genaues Verstehen der Abläufe verschiedene Stoffe kombinieren kann, die normalerweise nicht gut zusammenpassen, um Schwefelabfall sinnvoll zu nutzen.“

Die von den Bayreuther Wissenschaftlern entwickelte Methode erlaubt es demnach, einfachen Schwefel mit Propylenoxid, einem in der Industrie bereits häufig verwendeten Baustein, zu kombinieren. Dies könnte den Zugang zu neuen Materialien ermöglichen, die die thermischen und mechanischen Eigenschaften von Standard-Kunststoffen besitzen, zusätzlich aber abbaubar sind.

Die Forschung wurde gemeinsam mit Peter Deglmann vom Ludwigshafener Chemiekonzern BASF und Professor Helmut Schlaad von der Universität Potsdam vorangetrieben. Unterstützt wurde sie vom Fonds der Chemischen Industrie (FCI).

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