BAV und TH Köln melden erfolgreichen Abschluss des Pilotprojekts "Bergische Rohstoffschmiede"

Die Technische Hochschule Köln und der Bergische Abfallwirtschaftsverband (BAV) haben erfolgreich ein Pilotprojekt zur Förderung der Verwertung mineralischer Reststoffe aus der Bau- und Abbruchbranche abgeschlossen. Ein neues Technikum wurde eingerichtet, um Recyclingverfahren zu entwickeln, und es wurden Fortschritte in der Pyrolyse von Altreifen erzielt. Das von der EU geförderte Projekt „Bergische Rohstoffschmiede“ umfasste zudem weitere Forschungsbereiche wie die Vergärung organischer Reststoffe und die Reinigung von Deponiesickerwasser.

Ein Schwerpunkt des Projekts war der Aufbau einer Aufbereitungsstraße für mineralische Bauabfälle, insbesondere für die Verwertung der Feinfraktionen mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometern. „Bislang fehlte uns die Ausstattung, um mit diesen Stoffen umzugehen. Durch den Aufbau eines neuen Technikums sind wir nun in der Lage, hierfür Recyclingverfahren zu entwickeln“, so BAV-Geschäftsführerin Monika Lichtinghagen-Wirths. Die am Innovationsstandort Metabolon gemeinsam mit der TH Köln errichtete Forschungshalle beinhaltet einen vielseitigen Maschinenpark mit Anlagen zum Sieben, Sichten, Fördern, Mahlen und Brechen von Proben.

Fortschritte erzielten die Wissenschaftler auch im Forschungsfeld der anorganischen Reststoffe. Gearbeitet wurde an der Pyrolyse von Altreifen, um Ruß zu gewinnen. Die zunächst im Labor- und dann im halbtechnischen Maßstab erprobte Methode erwies sich als teilweise erfolgreich. Der gewonnene Ruß könne zwar Industrieruß substituieren, aber nicht in der gewünschten Qualität. Anpassungen im Pyrolyseprozess oder eine nachgelagerte Aufbereitung haben laut BAV jedoch das Potenzial, diese Defizite auszugleichen.

Darüber hinaus untersuchte das Forschungsteam noch andere Aspekte der zirkulären Wertschöpfung, wie ein Bioraffineriekonzept zur Vergärung organischer Reststoffe und die Reinigung von Deponiesickerwasser mittels Bakterien.

Das Forschungsprojekt „Pilot Bergische Rohstoffschmiede“ wurde über zwei Jahre von der Europäischen Union über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit sieben Mio Euro gefördert. Der BAV organisierte dabei den Austausch mit verschiedenen Unternehmen aus dem Oberbergischen, Rheinisch-Bergischen und Rhein-Sieg Kreis, die in die Forschungsarbeiten eingebunden waren.

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