108 Mio € für Recycling-Forschungszentrum im Industriepark Schwarze Pumpe

Im Industriepark Schwarze Pumpe siedelt sich ein Forschungscampus für CO2-freie Kreislaufwirtschaft („CircEcon“) an. Mit CircEcon soll ein „in Europa einzigartiges Zentrum zur Erforschung und Entwicklung neuer Technologien für das Recycling und die Wiederverwendung von Faserverbundwerkstoffen sowie die Nutzung biogener Materialien aufgebaut werden“, gab das Sächsische Wissenschaftsministerium am Freitag bekannt. An dem Pilotprojekt sind die Technischen Universitäten in Chemnitz, Dresden und Freiberg sowie die Hochschule Zittau/Görlitz beteiligt.

Der Forschungscampus soll Ende 2026 den Betrieb aufnehmen. Der Bund und der Freistaat Sachsen investieren bis dahin rund 108 Mio € in das Projekt. Davon fließen rund 48 Mio € in den Bau des Zentrums und etwa 60 Mio € in die Ausstattung mit Geräten und Pilotanlagen.

Die Versuchsanlagen und Demonstrationssysteme sollen dazu dienen, zukunftsweisende Technologien für die Kreislaufwirtschaft im Industriemaßstab abzubilden und durch Ansiedlungen und Ausgründungen neue Arbeitsplätze in der Region zu schaffen. Nach Einschätzung des Ministeriums könnten durch „CircEcon“ bis 2028 etwa 450 Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen. „Der Transfer der gewonnenen Erkenntnisse in Innovationen wird nicht nur wichtige Impulse für den Klimaschutz geben, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur regionalen Entwicklung in der Lausitz leisten“, so Uwe Götze, Prorektor für Transfer und Weiterbildung der TU Chemnitz.

Ursula Staudinger, Rektorin der TU Dresden, sieht die Lausitz mit dem Projekt auf dem Weg zu einer international sichtbaren Technologieregion auf dem Gebiet der Kreislaufwirtschaft – eine „Win-Win-Situation“, die der Region die Perspektive für neue Arbeitsplätze und eine dynamische Entwicklung eröffne. „CircEcon bietet der Lausitz die große Chance, einen neuen, umweltfreundlichen Wirtschaftszweig zu etablieren. Die treibhausgasneutrale Kreislaufwirtschaft hat ein hohes Wachstumspotenzial“, ergänzt Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt (CDU).

Das Forschungszentrum ist Teil des Strukturwandelprozesses in der Lausitz im Zuge des beschlossenen Kohleausstiegs bis 2038. Im Industriepark Schwarze Pumpe, wo sich früher alles auf die Kohleverstromung konzentrierte, sind mittlerweile 120 Unternehmen angesiedelt. (dpa/eigener Bericht)

- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -