Roboter leert Glasverpackungen bei Veolia-Tochter Biocycling

Die Veolia-Tochter Biocycling setzt in Schkopau erstmals einen Roboter ein, um Lebensmittelabfälle effizient zu nutzen und Ressourcen zu schonen. Der Roboter mit dem Namen „Speed“ leert mittels Luftdruck Lebensmittel aus  Glasbehältern. Dies ermöglicht die Nutzung der darin enthaltenen Lebensmittelabfälle zur Energiegewinnung, ein wichtiger Schritt hin zu einer verbesserten Nährstoffnutzung von Lebensmitteln.

Die Trennung von organischer Masse und Verpackung ist entscheidend, um aus Lebensmittelabfällen wertvolle Energie zu gewinnen. Insbesondere Glasverpackungen stellten bisher eine Herausforderung dar, doch der neu eingeführte Roboter von Biocycling löse dieses Problem. „Der Roboter ist tatsächlich ein Novum in der Branche“, erklärt Geschäftsführer Marco Faull.

Der Roboter wurde speziell für die Verarbeitung größerer Chargen derselben Lebensmittel entwickelt. Er öffnet die Glasbehälter, entfernt den Deckel und entleert das organische Material durch Luftdruck. Einige Produkte, wie Gewürzgurken oder Würstchen, werden vorab zerkleinert. Innerhalb von sechs Sekunden könne ein Glasbehälter geöffnet und vollständig entleert werden.

Die organischen Abfälle werden dann in Biogasanlagen zur Energie- und Wärmegewinnung genutzt, was zur CO2-Vermeidung beiträgt. Das im Vergärungsprozess entstehende Biogas wird durch thermische Verwertung in Energie umgewandelt und als Strom ins öffentliche Netz eingespeist. Zukünftig sei geplant, das Biogas aufzubereiten und zu Biomethan zu veredeln. Dieses Biomethan könne anschließend entweder ins Erdgasnetz eingespeist oder als Kraftstoff genutzt werden.

Die Glasbehältnisse werden separat gesammelt, können gereinigt und anschließend direkt wieder zur Befüllung verwendet werden. Andernfalls gelangen sie wieder in den Recyclingkreislauf. „Auf diese Weise helfen wir unseren Kunden dabei, Recycling in der Lebensmittelproduktion voranzutreiben, selbst bei Fehlchargen”, erklärt Faull weiter.

Die Jahresleistung von ca. 2.000 Tonnen sei zwar noch gering, der Prozess grundsätzlich aber ein wichtiger Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit. Die Entwicklung unterstütze die CO2-Vermeidung, indem sie eine klimafreundliche Alternative zur Nutzung fossiler Energieträger bietet. Jährlich könnten durch die Verwendung der energiereichen organischen Abfälle 234 Tonnen CO2-Äquivalente vermieden werden.

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