Rewindo: 2022 mehr PVC-Altfenster in Deutschland recycelt

Über die Rewindo GmbH wurden im vorigen Jahr mehr PVC-Fensterabfälle recycelt. Das geht aus dem Jahresbericht 2022 der Initiative mit Sitz in Bonn hervor. Rewindo organisiert als Teil der freiwilligen Selbstverpflichtung „VinylPlus“ in Deutschland das Recycling von Profilabschnitten und PVC-Altfenstern, -türen und -rollläden.

„Wir haben derzeit noch eine stabile Entwicklung mit weiterhin moderaten Wachstumsraten“, so Rewindo-Geschäftsführer Michael Vetter. „Ein Blick auf die erfassten Recyclingmengen von Produktions- und Verarbeitungsabfällen zeigt allerdings, dass sich die Bauwirtschaft bereits zum Ende des Jahres 2022 in einer Phase des Abschwungs befunden hat.“ Während sich die Zahl 2021 noch auf rund 106.100 Tonnen belief, waren es 2022 nur noch 99.400 Tonnen – ein Rückgang um sechs Prozent.

Rewindo meldet für 2022 trotz schwacher Baukonjunktur erneut einen leichten Anstieg der Recyclingmenge bei PVC-Altfenstern und verwandten Produkten. Gegenüber dem Vorjahr mit 42.500 Tonnen erfolgte ein Zuwachs von knapp vier Prozent auf 44.200 Tonnen, wie das Marktforschungsunternehmen Conversio auf Basis des Datenerfassungssystems RecoTrace von Recovinyl, bei dem Rewindo ebenfalls eingebunden ist, ermittelte. Die erfassbare, verfügbare Menge betrug etwa 50.200 Tonnen, woraus eine Recyclingquote von 88 Prozent resultiert.

Weniger Bau: Rückläufige Zahlen nicht auszuschließen

Dies könne, so Vetter, mit einer gewissen Verzögerung auch als Vorbote für die Entwicklung der Recyclingmengen gesehen werden. „Es ist nicht auszuschließen, dass wir in den nächsten ein bis zwei Jahren erstmals rückläufige Zahlen, zumindest aber vorübergehend kein nennenswertes Wachstum beim Altfenster-Recycling erleben werden.“ Als Haupttreiber hierfür nennt Rewindo den deutlichen Einbruch in der Bauwirtschaft, der sich unter anderem an nicht mehr realisierten Bau- und Sanierungsmaßnahmen aufgrund von Zinserhöhungen und gestiegenen Baukosten festmacht, sowie, gemäß Berechnungen des VFF Fenster- und Fassadenverband, durch den generellen Rückgang am Fenstermarkt. So lägen auch Bauprojekte, bei denen PVC-Altfenster anfallen, immer häufiger auf Eis. Dennoch versuchten die Profilhersteller den Anteil an Rezyklaten in ihren Neuprodukten weiter zu steigern oder zumindest auf diesem hohen Niveau zu halten.

Besser sähe es beim Abbruch aus, der zur Stabilisierung der Recyclingzahlen beitrage. Aus diesem Bereich kommen laut Studie 24 Prozent der Post-Consumer-Abfälle. Der Fensterbau steuert 54 Prozent bei. Der Gewerbe- und Siedlungsabfall, der über Entsorgungsunternehmen in den Kreislauf gelangt, hat einen Anteil von 16 Prozent.

„Wir werden vor diesem Hintergrund unsere Bemühungen zur vermehrten Gewinnung von PVC-Altfenstern, -rollläden und -türen weiter intensivieren. Dazu zählen unter anderem auch Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, um den Bekanntheitsgrad des Rewindo-Recyclingsystems bei den wesentlichen Zielgruppen weiter zu steigern“, betonte Vetter. Ferner sei es wichtig, zusätzliche Wege zur Erfassung und Entsorgung von Altfenstern zu eröffnen und bestehende Kontakte zu den Abfallerzeugern und Entsorgern auszubauen. In diesem Zusammenhang seien die in den letzten Jahren etablierten Rewindo-Netzwerke für Premium-Partner, Sponsor-Partner sowie der stetige Ausbau von Annahmestellen für Kleinstmengen an PVC-Fenstern von großer Bedeutung.

Eine wichtige Kenngröße für den Erfolg und die Akzeptanz des Altfenster-Recyclingsystems ist der Wiedereinsatz von Rezyklaten bei der Produktion von Kunststoff-Fensterprofilen und artverwandten Produkten. Im Jahr 2022 gingen etwa 80 Prozent der Rezyklate in die Herstellung neuer Fenster-, Tür- und Nebenprofile. 20 Prozent wurden in der Rohrindustrie verwendet, die allerdings aufgrund der EU-Blei-Restriktion bereits ab 2025 vollständig im Fenster- und Tür-Kreislauf verbleiben werden.     

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