München für Start-ups im Bereich Kreislaufwirtschaft sehr attraktiv

München ist für Start-ups, die ihre Geschäftstätigkeit in der Kreislaufwirtschaft verorten, eine führende Region. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung der Initiative „Circular Republic“ der Start-up-Plattform „UnternehmerTUM“. Die „Start-up-Landkarte“ für den Bereich Circular Economy sei erstmals 2023 erschienen und nun aktualisiert worden, teilte Circular Republic mit. Ihr liege der Vernetzungsgedanke zugrunde. Ziel sei es, jungen wie etablierten Unternehmen die Innovationspotenziale zirkulären Wirtschaftens aufzuzeigen, Kollaboration zu stärken und gemeinsam Projekte zu initiieren.

Start-up-Investitionen konzentrieren sich insbesondere auf Ansätze zur Reduzierung des Rohstoffverbrauchs, erklärte Circular Republic. Eine beträchtliche Finanzierungslücke bestehe für Geschäftsmodelle, die darauf abzielen, die Lebensdauer von Produkten zu verlängern. Die bevorstehenden Regelungen zum Recht auf Reparatur würden hierauf jedoch einen starken Einfluss haben und Start-ups, die sich auf Reparatur-, Refurbishing- oder Wiederaufbereitungsmodelle konzentrieren, große Marktchancen eröffnen.

Laut „Start-up-Landkarte“ beschäftigen sich in Deutschland 327 Start-ups mit dem Thema Kreislaufwirtschaft. Mit 72 Start-ups sei München Spitzenreiter, gefolgt von Berlin mit 67 Start-ups, Hamburg (27), Nordrhein-Westfalen (25) und Stuttgart mit 11 Start-ups. Dass München bei Gründerinnen und Gründern so beliebt sei, liege insbesondere daran, dass sich die lokale Wirtschaft, Politik, Investoren, Wissenschaft und Hochschulen schon früh des Themas Kreislaufwirtschaft angenommen hätten.

Initiativen wie Circular Republic, Circular Munich, Rehab Republic sowie unter anderem die Bestrebungen der Landeshauptstadt München ließen ein vitales Umfeld entstehen, in dem zukunftsfähige Start-ups gegründet werden und nachhaltig wachsen können, hieß es weiter. In den letzten Jahren seien 762 Mio € an Risikokapital an Münchner Start-ups im Bereich Circular Economy geflossen.

Allgemein stehe immer mehr Kapital für Start-ups im Bereich Circular Economy zur Verfügung. Das verfügbare Kapital sei allerdings ungleich verteilt: So erhalten Start-ups, die darauf setzen, Recycling-Prozesse zu optimieren, den Verbrauch von Ressourcen zu reduzieren oder ganz zu vermeiden, mit Abstand am meisten Geld. Demgegenüber erhalten Start-ups, die bestehende Produkte reparieren oder aufbereiten, insgesamt nur ein Prozent des verfügbaren Wagniskapitals.

Der Frauenanteil bei Start-ups im Bereich Circular Economy liegt höher als in anderen Wirtschaftsbereichen, berichtete Circular Republic weiter. Demnach liegt der Anteil von Gründerinnen üblicherweise bei nur etwa 20 Prozent. Bei Start-ups im Bereich Circular Economy seien es jedoch 30 Prozent – das sei eine 50 Prozent höhere Gründungsaktivität.

„UnternehmerTUM“ will nach eigenen Angaben die Entwicklung von Innovationen fördern und unterstützt Start-ups beim Aufbau ihres Unternehmens, beim Markteintritt und bei der Finanzierung, unter anderem mit Venture Capital. Die Plattform wurde 2002 von der Quandt-Erbin und Unternehmerin Susanne Klatten gegründet und ist gemeinnützig. Sie verfügt über langjährige Expertise bei der Entwicklung von Innovationsstrategien und der Umsetzung und Ausgründung technologiegetriebener Geschäftsideen, hieß es.

- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -