Mehr Sonderabfälle in Baden-Württemberg

Das Primäraufkommen an gefährlichen Abfällen in Baden-Württemberg ist 2021 gegenüber dem Vorjahr um rund 90.000 Tonnen auf 1,75 Mio Tonnen gestiegen. Dabei hat die Menge der Produktionsabfälle mit knapp 800.000 Tonnen ebenso um 44.000 Tonnen zugelegt wie die der Bauabfälle mit 872.000 Tonnen. Nur marginal ist hingegen die Menge der sonstigen gefährlichen Abfälle gestiegen. Sie erreichte 78.000 Tonnen. Das geht aus den „SAA-Daten 2021“ der Sonderabfallagentur Baden-Württemberg hervor. 55 Prozent der Sonderabfälle stammen von knapp 1.000 Großbetrieben, der Rest von mehr als 4.500 kleinen und mittleren Erzeugern.

Das Gros der Produktionsabfälle machen Abfälle aus der Metallverarbeitung, ölhaltige Abfälle und Verbrennungsrückstände mit zusammen fast 800.000 Tonnen aus. Bei den Bauabfällen waren teerhaltiger Straßenaufbruch, belasteter Bodenaushub und Altholz die bedeutendsten Fraktionen.

Im Jahr 2021 wurden 873.000 Tonnen baden-württembergische gefährliche Abfälle in anderen Bundesländern entsorgt. Dabei handelte es sich vorwiegend um Bauabfälle. Den Exporten standen Importe von 820.000 Tonnen an gefährlichen Abfällen, vor allem Produktionsabfälle, aus anderen Bundesländern gegenüber.

Im Gegensatz zu den innerdeutschen Mengenströmen an gefährlichen Abfällen spielte die grenzüberschreitende Abfallverbringung für Baden-Württemberg eine deutlich geringere Rolle: So standen 148.000 Tonnen ins Ausland exportierte gefährliche Abfälle einem Import von 121.000 Tonnen gegenüber. Wichtigstes Bestimmungsland für Exporte aus dem Südwesten waren die Niederlande mit 87.000 Tonnen, gefolgt von Frankreich mit 33.000 Tonnen und der Schweiz mit 12.000 Tonnen. Wesentliche Importmengen an gefährlichen Abfällen lieferten Frankreich mit 51.000 Tonnen, Italien mit 23.000 Tonnen sowie die Schweiz und Österreich mit 22.000 bzw. 18.000 Tonnen.

Hinsichtlich des Verbleibs der Primärabfälle zeigen sich den SAA-Zahlen zufolge gegenüber 2020 nur marginale Verschiebungen. Wichtigster Entsorgungsweg sind nach wie vor Behandlungsanlagen mit einem Anteil von 53 Prozent (2020: 52 Prozent), gefolgt von der Zwischenlagerung mit 25 (23) Prozent, der Ablagerung mit 18 (22) Prozent und der Verbrennung mit unveränderten 3 Prozent.

- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -