Konzert mit Instrumenten aus Müll

Plastikflaschen, Gläser, Kronkorken oder leere Kaffeekapseln: Komponist Gregor A. Mayrhofer hat aus Müll Perkussionsinstrumente konstruiert und ein „Konzert für Recycling-Percussion und Orchester“ geschrieben. Am kommenden Samstag wird das 40-minütige Werk in einem Konzert der Dresdner Philharmonie zu hören sein. Genutzt werden dabei Instrumente, die Solistin Vivi Vassileva zuvor mit Mädchen und Jungen einer sechsten Klasse in Dresden herstellt.

Aus alten Plastikbehältern und Kisten wurden Trommeln, aus weggeworfenen Marmeladengläsern und Kronkorken Shaker und aus benutzten Kaffeekapseln raschelnde Chimes, teilte die Philharmonie weiter mit. Aus dem Müll ließen sich aber nicht nur Rhythmusinstrumente machen. So könne man geleerte Plastikflaschen mit einem Ventil im Deckel per Luftdruck stimmen und so eine komplette „Pfandflaschen-Marimba“ erschaffen.

Der Pianist, Komponist und Dirigent Gregor A. Mayrhofer hatte sein Recycling-Konzert als eine Art Protest gegen die Wegwerfgesellschaft konzipiert. „Aber kann Müll überhaupt klingen? Wir haben es probiert und dafür nichts Neues gekauft, sondern ausschließlich Weggeworfenes und Gebrauchtes wiederverwendet. Folien, Kunststoffe, Altglas, Altmetall – Materialien, die unseren Planeten im Restmüll nur noch belasten würden, haben wir zu neuartigen, quasi ,recycelten‘ Instrumenten mit einem ganz besonderen, individuellen Klang umgebaut“, schreibt Mayrhofer auf seiner Website.

Auf dem Konzertprogramm steht mit Beethovens 6. Sinfonie zudem ein Werk, das nach den Worten der Philharmonie „den Bogen in eine Zeit spannt, als Klima- und Ressourcenschutz noch keine Rolle spielten, der Wert unserer Umwelt aber durchaus schon Thema für Komponisten war“. (dpa / eigener Bericht)

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