Am heutigen Mittwoch soll der Prozess gegen Mitarbeiter der inzwischen insolventen Envio Recycling GmbH sowie einen weiteren Beschuldigten beginnen. Auf der Anklagebank sitzt unter anderem der ehemalige Geschäftsführer des Recyclingunternehmens, der noch heute als Vorstand der Konzernmutter Envio AG fungiert. Daneben müssen sich ein ehemaliger Betriebsleiter, einen externer Immissionsschutzbeauftragter und ein ehemaliger Werkstattmeister des Recycling-Unternehmens verantworten.
Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hatte Envio am Unternehmensstandort im Dortmunder Hafen aus Gewinnsucht auf grundlegende Vorsichtsmaßnahmen bei der Entsorgung der hochgiftigen Chemikalie Polychlorierte Biphenyle (PCB) verzichtet. Unter anderem wurden 51 Mitarbeiter, Leiharbeiter und Beschäftigte von Fremdfirmen bei der Entsorgung der Transformatoren hochgradig kontaminiert.
Die Konzentration im Blut lag um bis zu 25.000 Mal höher als beim Durchschnitt der Bevölkerung. Messungen ergaben bei insgesamt 276 Menschen erhöhte PCB-Werte im Blut, darunter auch Kinder und Angehörige von ehemaligen Envio-Mitarbeitern.