bvse weist auf schwierige Rahmenbedingungen in der Sonderabfallentsorgung hin

Der Fachverband Sonderabfallwirtschaft im Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) hat auf schwierige Rahmenbedingungen bei der Entsorgung von Sonderabfällen hingewiesen. Viele Industrie- und Gewerbebetriebe führen ihre Produktion zurück, so dass in diesem Jahr ein Rückgang der Sonderabfallmengen zu erwarten sei, teilte der bvse mit. Gleichzeitig seien die Unternehmen der Sonderabfallbranche einem enormen Kostendruck ausgesetzt. Die Unternehmen bemühten sich, eventuell bestehende Effizienzreserven zu aktivieren. Vielfach würden sie aber nicht umhinkommen, einen Teil der Kostensteigerungen an die Kunden weiterzureichen.

Die Kostenbelastung betrifft sowohl den Transportbereich als auch die aufwändige Anlagentechnik, erklärte bvse-Experte Thomas Probst. Die Kosten für den Austausch von Ersatzteilen, für Strom und Anlagenwartungen hätten sich fast verdoppelt. Darüber hinaus erhöhten sich die Preise für die Beseitigungsanteile der Sonderabfallentsorgung. Das betrifft die Entsorgungskosten in den Müllverbrennungsanlagen genauso wie die Deponierung, berichtete Probst.

„Nicht zu unterschätzen sind auch die finanziellen Folgen der beständig vom Gesetzgeber vorgenommenen Verschärfungen der Auflagen für das Aufbereiten und Verwerten von Sonderabfällen“, sagte der Vorsitzende des bvse-Fachverbands Sonderabfallwirtschaft, Werner Schmidt. Überdies stehe eine umfassende Erhöhung der Mautgebühren ab Dezember an. Neben den Kosten für die Infrastruktur, Luftverschmutzung und Lärmbelästigung wird dann ein CO2-Aufschlag von 200 € pro Tonne CO2 berechnet. Je nach Art des Fahrzeuges führe dies zu einer Verdopplung der bisherigen Mautgebühren, warnt der bvse.

Der Verband weist außerdem darauf hin, dass die Branchenunternehmen stark gestiegene Personalkosten verkraften müssen. So schlügen etwa die inflationsbedingten Gehälteranpassungen deutlich zu Buche. Auch der Wettbewerb um Fachkräfte habe sich enorm verschärft. Durch ständige steigende gesetzliche Anforderungen seien zudem hohe Bürokratiekosten zu bewältigen, wofür zusätzliches Verwaltungspersonal eingestellt werden müsse.

Der bvse betont, dass die privatwirtschaftliche Sonderabfallwirtschaft eine rasche und zuverlässige Entsorgung aller anfallenden gefährlichen Abfälle ermögliche. 407 der gelisteten 839 Abfallarten seien als gefährlich eingestuft, erklärte Schmidt. Damit umfasse die Sonderabfallentsorgung einen sehr großen Mengenstrom bei der Abfallentsorgung – auch wenn sich dieser in sehr viele unterschiedliche Teilströme aufgliedere. „Diese gefährlichen Abfälle decken eine große Stoffbreite ab und bergen ein enormes Ressourcenpotenzial für die Wirtschaft“, machte Schmidt deutlich.

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