Altlastensanierung kostete Sachsen-Anhalt 1,5 Mrd € seit 2000

In Sachsen-Anhalt sind in den vergangenen Jahren Summen in Milliardenhöhe in die Sanierung von Altlasten auf Industrieflächen geflossen. Seit der Gründung der Landesanstalt für Altlastenfreistellung (LAF) im Jahr 2000 sind über 1,5 Mrd € für entsprechende Maßnahmen ausgegeben worden, sagte der LAF-Geschäftsführer Jürgen Stadelmann am Donnerstag in Magdeburg.

„Wir haben immer noch, auch in 2022, jährlich über 60 Mio € die wir für die Altlastensanierung einsetzen.“

Ein Beispiel für Sanierungsmaßnahmen ist die Errichtung von Dicht- und Spundwänden auf dem Gelände der ehemaligen Großgaserei Magdeburg, mit denen der Grundwasserabstrom aus kontaminierten Bereichen in die Elbe verhindert werden soll. Mit dem jetzt gestarteten Baubeginn einer bis zu 21 Meter tiefen Dichtwand hat den Angaben zufolge die letzte Phase umfangreicher Sanierungsarbeiten zur Revitalisierung des Geländes begonnen. Dort befindet sich nun ein Werk des Holzbauunternehmens Nordlam.

Die LAF geht investitionsbegleitend vor. „Wir sanieren also nicht vorweg auf grüner Wiese“, sagte Stadelmann. Aus Sicht von Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) sei das Projekt ein schönes Beispiel, in dessen Zuge Geld investiert wird, um alte Flächen wieder nutzbar zu machen, die zum großen Teil noch vor der Wende kontaminiert wurden.

Auch die Altlasten auf dem ehemaligen Gasereigelände in Magdeburg sind Jahrzehnte alt. Zwischen 1930 und 1945 wurde auf dem Gelände etwa eine Zinkhütte betrieben. Diese relativ kurze Zeit reichte aus, um Schwermetallbelastung in den Boden zu bringen, die über den Boden in das Grundwasser eindringt, sagte Stadelmann. Die Sanierungen können Jahrzehnte dauern. Insbesondere dann, wenn das Grundwasser kontaminiert ist. „In Bitterfeld wird es bestimmt mehrere hundert Jahre dauern“, ergänzte der LAF-Geschäftsführer. In der Industrieregion hat sich insbesondere durch die chemische Industrie über lange Zeit eine Schadstoffbelastung des Grundwassers aufgebaut. Zahlreiche Maßnahmen wurden dort ergriffen, um Schäden für Menschen und Natur abzuwenden. (dpa)

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