Hausmüllaufkommen in NRW stark rückläufig

Die nordrhein-westfälischen Haushalte haben im letzten Jahr deutlich weniger Müll produziert. Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes wurden von den öffentlich-rechtlichen Entsorgern 2022 insgesamt nur noch 8,0 Mio Tonnen Haushaltsabfälle eingesammelt. Das waren neun Prozent weniger als im Vorjahr, in dem das Aufkommen mit 8,8 Mio Tonnen einen Rekordwert erreicht hatte. In der bis 2005 zurückreichenden Zahlenreihe der Statistikbehörde stellt die Menge von 2022 den geringsten Wert dar.

Das Pro-Kopf-Aufkommen lag in NRW im vergangenen Jahr bei 441 Kilogramm. Ein Jahr zuvor waren es noch rund 492 Kilogramm je Einwohner. Der Rückgang lag hier also sogar bei über zehn Prozent.

Höchste Pro-Kopf-Menge in Unna, Höxter mit geringstem Aufkommen

Das Aufkommen variierte allerdings stark zwischen den einzelnen Kreisen. So fiel im Kreis Unna mit mehr als 560 Kilogramm die größte Pro-Kopf-Menge an Hausmüll an. Auch Bottrop und der Kreis Euskirchen lagen mit Werten von jeweils mehr als 530 Kilogramm deutlich über dem Landesschnitt. Im Kreis Höxter fiel mit knapp 360 Kilogramm die geringste Menge je Einwohner an. In den Kreisen Herford und Olpe waren die Pro-Kopf-Mengen mit jeweils rund 370 Kilogramm ebenfalls sehr niedrig.

Der größte Anteil der eingesammelten Abfälle entfiel mit 3,1 Mio Tonnen auf Hausmüll. Die Sperrmüllmenge belief sich auf 700.000 Tonnen. Organische Abfälle machten einen Anteil von fast einem Viertel an der Gesamtmenge aus. Darunter fallen 1,2 Mio Tonnen aus der Biotonne sowie rund 720.000 Tonnen Garten- und Parkabfälle.

Bei den übrigen Wertstoffen dominiert die Fraktion Papier, Pappe und Karton mit einer Gesamtmenge von 1,0 Mio Tonnen. Dahinter folgen etwa 640.000 Tonnen Leichtverpackungen, Verpackungen aus Metall und Kunststoffe sowie 370.000 Tonnen Glas.

Sperrmüll und PPK-Fraktion am stärksten im Minus

Im Vergleich zum Vorjahr berichtet die Statistikbehörde bei den einzelnen Abfallarten von teilweise gegenläufigen Entwicklungen. So nahmen die Mengen an Sperrmüll sowie an Papier, Pappe und Kartonagen 2022 um jeweils ein Viertel ab. Auch bei Altholz und anderen organischen Abfällen fielen die Rückgänge mit minus 16 und minus 13 Prozent zweistellig aus. Bei Textilien und Kunststoffen lagen die Mengen hingegen um jeweils rund fünf Prozent über dem Vorjahreswert.

Bei der langfristigen Entwicklung weist die Statistik bei Textilien und reinen Kunststoffverpackungen die größten Anstiege aus. Mit 35.000 bzw. 48.000 Tonnen lagen die Mengen hier 2022 mehr als doppelt so hoch wie noch zehn Jahre zuvor.

Auch in Sachsen-Anhalt hatte das Landestatistikamt kürzlich über eine rückläufige Abfallmenge aus Haushalten berichtet.

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