Altpapierpreise für Massensorten zum Jahresende nahezu unverändert

Auf dem deutschen Altpapiermarkt ist zumindest vorübergehend wieder etwas Ruhe eingekehrt. Nach den starken Preisreduzierungen von August bis Oktober haben sich die Preise der Massensorten im November erwartungsgemäß kaum bewegt. Und auch für Dezember werden für Misch- und Kaufhausaltpapier nahezu unveränderte Preise erwartet. In Einzelfällen soll es sogar leichte Preissteigerungen geben.

Mit Blick auf die weitere Entwicklung des Altpapiermarktes werden bei Entsorgern und Händlern jedoch die Sorgenfalten tiefer. So haben eine Reihe von Papierherstellern in Deutschland für die nächsten Wochen zum Teil umfangreiche Abstellmaßnahmen angekündigt. Außerdem soll der Export nach Fernost aktuell nicht mehr so gut laufen wie im November, als die Lieferungen nach Asien noch gehörig Druck vom deutschen Markt genommen und für einen Stopp des Preisverfalls gesorgt haben. Es werde deutlich weniger Menge nachgefragt und auch die gebotenen Preise seien spürbar gesunken, hieß es.

Der absehbar schwächeren Nachfrage aus dem In- und Ausland könnte im Januar wieder ein größeres Angebot an Altpapier gegenüberstehen. Momentan fielen die Mengen sowohl im kommunalen als auch im gewerblichen Bereich zwar weiterhin unterdurchschnittlich aus. Die Zeit nach Weihnachten ist aber traditionell durch ein hohes Altpapieraufkommen gekennzeichnet. Es gebe zwar Anzeichen dafür, dass der Zuwachs durch die konjunkturbedingte Kaufzurückhaltung in diesem Jahr schwächer ausfallen könnte, schränken Gesprächspartner ein. Dennoch werde im Januar zu viel Altpapier im Markt sein, so die einhellige Meinung.

Altpapier in die Müllverbrennung?

Inwiefern dieser Überschuss aber zu weiteren Preissenkungen führt, bleibt abzuwarten. Denn das aktuelle Preisniveau könnte tatsächlich eine Art „natürlicher Grenze“ nach unten darstellen, hieß es. Mehrere Gesprächspartner berichteten nämlich über Interesse an Altpapier aus der Müllverbrennung. Die dabei gebotenen Preise seien teilweise durchaus attraktiv, da die MVA-Betreiber mit sinkenden Mengen kämpfen, gleichzeitig aber von hohen Stromerlösen profitieren wollen.

In welchem Umfang bereits jetzt Altpapier aus der gewerblichen Sammlung verbrannt wird, bleibt jedoch unklar. Während aus Sicht mancher Gesprächspartner durchaus schon größere Mengen in die Müllverbrennung gehen, können sich andere einen Abfluss relevanter Mengen in diesen Kanal noch nicht vorstellen. Bei einer schwindenden Nachfrage und gegebenenfalls erneut fallenden Preisen könnte sich die Situation jedoch ändern.

Den kompletten Marktbericht und die Übersicht zu den konkreten Preisveränderungen der einzelnen Altpapiersorten im November erhalten Sie hier:

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