Abfallaufkommen in der Schweiz fast unverändert

Mit 6,13 Mio Tonnen im Jahr 2021 ist die Menge an Siedlungsabfällen in der Schweiz und in Liechtenstein gegenüber 2020 zwar leicht um knapp 30.000 Tonnen gestiegen. Weil parallel die Einwohnerzahl in der Schweiz aber etwas zugelegt hat, ging das Pro-Kopf-Aufkommen von 700 Kilogramm im Jahr 2020 auf 698 Kilogramm je Einwohner leicht zurück. Das geht aus aktuellen Zahlen des Bundesamtes für Umwelt (Bafu) hervor.

Auch bei der Menge an verbrannten Siedlungsabfällen sowie der getrennt gesammelten und verwerteten Mengen der Siedlungsabfälle zeigen sich kaum Veränderungen: Während die per Verbrennung entsorgte Siedlungsabfallmenge im Jahr 2021 um knapp 50.000 Tonnen auf 2,93 Mio Tonnen zugelegt hat, ging die getrennt erfasste und recycelte Menge um knapp 20.000 Tonnen auf 3,20 Mio Tonnen zurück.

Deutliche Rückgänge zeigen dem Bafu zufolge die Verwertungsquoten bei Altglas von 99 auf 95 Prozent, bei Aluminiumverpackungen von 97 auf 91 Prozent sowie bei Batterien von 64 auf 53 Prozent.

Unverändert bei über 82 Prozent liegt die Quote bei den PET-Getränkeflaschen. Allerdings werde bei PET-Getränkeflaschen die Berechnung der Verwertungsquote durch das verstärkte Sammeln von gemischten Kunststoffen aus Haushalten in den letzten Jahren zunehmend erschwert, weil die PET-Getränkeflaschen als Fehlwürfe in die gemischten Kunststoffsammlungen geraten und damit dem Kreislauf der PET-Getränkeflaschen entzogen werden. Diese Flaschen werden allerdings im Rahmen der gemischten Kunststoffsammlungen ebenfalls verwertet, daher dürfte die effektive Verwertungsquote ein bis zwei Prozentpunkte höher liegen, schätzt das BAFU.

Damit sind die gesetzlich geforderten Quoten von 75 Prozent für Getränkeverpackungen aus Glas, Aluminium und PET weiterhin erfüllt. Bei einer Unterschreitung ist der Bund berechtigt, ein Pfand einzuführen.

Die im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr gesunkenen Verwertungsquoten von Getränkeverpackungen aus Glas und Aluminium sind dem Bafu zufolge darauf zurückzuführen, dass im Jahr 2020 ein vorübergehender Covid-bedingter Anstieg zu verzeichnen war. Im Jahr 2021 seien die Rücklaufquoten dann wieder auf das Niveau der Jahre vor der Pandemie gesunken.

Der starke Rückgang der Recyclingquote bei den Batterien kann durch den stark vermehrten Absatz von Lithium-Batterien erklärt werden. Da diese eine wesentlich längere Lebensdauer als die herkömmlichen Batterien aufweisen, sind sie noch nicht im Recyclingrücklauf angekommen, was zu einer kleineren Recyclingquote führt. Das Bafu geht davon auszugehen, dass sich das Gleichgewicht zwischen Absatz und Rücklauf mit der Zeit wieder einstellt und die Recyclingrate wieder mehr Aussagekraft erhalten wird.

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