An der Fachhochschule Wiener Neustadt wurde am Freitag das Josef Ressel Zentrum „ReSTex – Verwertungsstrategien für Textilien“ eröffnet, in dem Prozesse zur schonenden Trennung von Mischgeweben aus Baumwolle und Polyester erforscht werden sollen. Ziel des auf fünf Jahre ausgelegten Projekts ist die Rückgewinnung hochwertiger Rohmaterialien.
Zwei Recyclingwege sollen untersucht werden: In einem ersten Schritt werde aus Baumwoll-Polyester-Mischgeweben die Cellulose-Fraktion enzymatisch entfernt. Im zweiten Schritt erfolge die Behandlung der Cellulose-Fraktion, die reiner Baumwolle entspreche, für die Herstellung von Celluloseregeneratfasern. Der gereinigte Polyester (PET-Fraktion) lasse sich in konventionellen PET-Recyclingmaschinen zu hochwertigem Granulat verarbeiten, heißt es auf der Homepage der Christian Doppler Forschungsgesellschaft, die an der Förderung des Projekts beteiligt ist.
„Wir freuen uns darauf, im Josef Ressel Zentrum für Verwertungsstrategien für Textilien (ReSTex), mit unserem interdisziplinären Team und unseren Partnern innovative Technologien weiterzuentwickeln und einen Beitrag zum Europäischen Green Deal im Bereich der Kreislaufwirtschaft von Textilien zu leisten“, sagte Christian Schimper, Leiter des Forschungszentrums. Dieses vereine Experten unter anderem aus den Bereichen Cellulosechemie, Enzymtechnologie, Textilverarbeitung, Verarbeitung von Polymeren, Verfahrenstechnik, Analytik und Kreislaufdesign. Als Unternehmenspartner wurden der Wäschedienstleister Salesianer Miettex, der Technologielieferant für Kunststoffgewebe Starlinger und der Anlagenbauer Erema gewonnen.
Die Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft geht auf die Organisationsform als Josef Ressel Zentrum zurück: Solche Zentren können an österreichischen Fachhochschulen gegründet werden, um zusammen mit Unternehmen praxisnahe Lösungen für technologische Herausforderungen zu entwickeln. Die Finanzierung erfolgt durch die öffentliche Hand und die Unternehmenspartner.
