Merseburg wird Standort des Center for the Transformation of Chemistry

Nun steht es fest: Das neue Großforschungszentrum Center for the Transformation of Chemistry (CTC) wird sich – neben dem nordsächsischen Delitzsch – in Merseburg ansiedeln. Das gab der CTC-Gründungsdirektor Professor Peter Seeberger gemeinsam mit Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD) am Mittwoch bekannt. „Merseburg bietet mit der Hochschule und direkter Anbindung an die zahlreichen Unternehmen im und um den Chemiepark Leuna ideale Voraussetzungen für künftige Forschung und Kooperationen zwischen Wissenschaft, Industrie und Region“, erklärte Seeberger.

Das CTC soll der Mitteilung zufolge „als innovatives Großforschungszentrum die Chemie zu einer Kreislaufwirtschaft transformieren, die auf nachwachsende Rohstoffe und Recycling setzt“. Die adressierten Produkte und Industriezweige reichen von der Gesundheit über Energie, Düngemittel und Konsumgüter. „Das Großforschungszentrum wird wichtige Impulse für die Transformation der Chemieindustrie im Landessüden geben, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Die enge Verbindung des CTC mit der Hochschule Merseburg beschleunigt die Entwicklung neuer Technologien und erleichtert ihren Transfer in die Industrie“, sagt Willingmann.

Hervorgegangen ist das CTC Ende 2022 aus dem Ideenwettbewerb „Wissen schafft Perspektiven in der Region!“ des Bundesforschungsministeriums gewonnen, der im Rahmen des „Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen“ (StStG) durchgeführt wurde. Im Januar 2023 nahm das CTC seine Arbeit auf und begann zunächst mit dem Aufbau des Zentrums in Delitzsch.

In den kommenden Jahren soll das CTC erhebliche Wertschöpfung und zahlreiche Arbeitsplätze in die Region Merseburg bringen. Bis 2038 werden der Mitteilung zufolge voraussichtlich rund 300 Menschen am CTC in Merseburg arbeiten.

Chemisches Recycling von Kunststoffabfällen als Referenzprojekt

Als ein erstes Beispiel für die beginnende Transformation der Chemie im südlichen Sachsen-Anhalt wird das Verbundprojekt „Pool-in-loop“ der Hochschule Merseburg genannt, das vom Bundesforschungsministerium mit insgesamt fünf Mio € unterstützt werde. Bei „Pool-in-loop“ handelt es sich um ein Verfahren zum chemischen Recycling von Kunststoffabfällen. Ziel sei es, polyolefinreiche Kunststoffabfälle (pool) im Wertstoffkreislauf (in-loop) zu halten, die derzeit noch verbrannt werden müssen.

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