Ocean Cleanup fischt 10.000 Tonnen Plastikmüll aus Ozeanen und Flüssen

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Das Projekt „The Ocean Cleanup“ hat in den letzten fünf Jahren insgesamt 10.000 Tonnen Plastikmüll aus Gewässern gefischt. Das teilte die Organisation am Montag in Rotterdam mit. Mit riesigen Fangnetzen sammelt das Projekt seit 2019 Plastik aus dem Pazifik und seit Kurzem auch aus besonders stark verschmutzten Flüssen in acht Ländern. Letzteres soll verhindern, dass der Müll die Ozeane erreicht. In diesem Jahr sollen weitere Plastikfänger in Flüssen stationiert werden.

The Ocean Cleanup ist aktuell mit dem dritten überarbeiteten System im Pazifik beim sogenannten Great Pacific Garbage Patch stationiert. In diesem Strömungswirbel sollen sich wissenschaftlichen Schätzungen zufolge 1,8 Billionen Plastikteile sammeln. Der Müllfänger ist eine 800 Meter lange Netzkonstruktion, die von zwei Schleppern in U-Form langsam durchs Wasser gezogen wird. Der gesammelte Müll wird auf Schiffe geladen und an Land recycelt.

„Obwohl wir noch einen weiten Weg vor uns haben, geben uns die jüngsten Erfolge erneut Zuversicht, dass die Ozeane gesäubert werden können“, sagte der Initiator des Projekts, der Niederländer Boyan Slat.

Bei der Entwicklung des 2013 initiierten Projekts, das von Unternehmen und Universitäten unterstützt wird, gab es diverse Fehlschläge. Experten befürchteten zudem, dass Meereslebewesen mit eingesammelt werden – eine Warnung, die The Ocean Cleanup zufolge auf falschen Annahmen beruhe.

„Ich finde die Ocean-CleanUp-Initiative zwar bewundernswert – wir müssen unsere Ozeane von so viel Plastik und anderem Müll befreien, wie wir können – aber ich denke auch, dass dieses Projekt aus verschiedenen Gründen nur einen sehr kleinen Teil des Mülls in den Ozeanen entfernen kann“, sagte Agostino Merico vom Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung in Bremen am Montag. Er hatte 2020 eine Studie darüber geleitet.

„Der Einsatz von Flusssperren mag eine effizientere Methode sein“, sie könnte jedoch Auswirkungen auf die Schifffahrt und wandernden Meeresorganismen in den Flüssen haben. Nötig seien vor allem internationale Verträge für ein weltweites Verbot der Herstellung und Verwendung von Plastik.

Über ein globales Plastikabkommen wird diese Woche im kanadischen Ottawa verhandelt. The Ocean Cleanup will sich dort für ein umfassendes und ehrgeiziges globales einsetzen, das sich mit Plastik in allen Phasen seines Lebenszyklus befasst. (dpa/eigener Bericht)

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