Die Entsorgungsanlagen in Sachsen-Anhalt haben im Jahr 2022 nur noch 11,1 Mio Tonnen Abfall beseitigt oder verwertet. Das waren sieben Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor. Damit ist die in dem Bundesland verarbeitete Abfallmenge stärker gesunken als im bundesweiten Durchschnitt. Das Statistische Bundesamt hatte kürzlich einen Rückgang im Input der Entsorgungsanlagen von zwei Prozent vermeldet.
Den größten Anteil am Mengenrückgang in Sachsen-Anhalt hatten die Lieferungen aus anderen Bundesländern. Hier weist das Statistische Landesamt in Halle für 2022 eine Menge von 5,3 Mio Tonnen aus. Im Jahr davor wurden noch 700.000 Tonnen mehr aus dem Rest der Republik nach Sachsen-Anhalt verbracht. Aus dem Bundesland selbst stammten 5,5 Mio Tonnen – rund 200.000 Tonnen weniger als 2021. Die aus dem Ausland nach Sachsen-Anhalt gelieferte Abfallmenge blieb hingegen mit 300.000 Tonnen nahezu unverändert.
Mit 2,3 Mio Tonnen wurde 2022 etwa ein Fünftel der insgesamt in Sachsen-Anhalt behandelten Abfälle in thermischen Abfallbehandlungsanlagen verbrannt. Das waren etwa 200.000 Tonnen weniger als im Jahr zuvor. Auch die in Mitverbrennungsanlagen entsorgte Menge gab um rund 200.000 Tonnen auf etwa 700.000 Tonnen nach. Von den insgesamt im Jahr 2022 in Sachsen-Anhalt verbrannten Abfällen stammten 57 Prozent aus anderen Bundesländern oder dem Ausland.
Die auf Deponien abgelagerte Menge belief sich in Sachsen-Anhalt 2022 auf etwas mehr als 1,2 Mio Tonnen. Das entspricht einem Rückgang um fast zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die in biologischen Behandlungsanlagen angenommene Abfallmenge gab hingegen nur um drei Prozent auf knapp 1,3 Mio Tonnen nach.
Insgesamt weist die Statistikbehörde für das Berichtsjahr 377 Abfallentsorgungsanlagen in Sachsen-Anhalt aus. Nicht berücksichtigt werden dabei Zwischenlager sowie Anlagen zum Untertageversatz oder zur übertägigen Verfüllung bergbaufremder Abfälle. In übertägigen Abbaustätten wurden 2022 zusätzlich knapp 3,6 Mio Tonnen Abfall entsorgt. Angaben zum Untertageversatz liegen nicht vor.
