Arbeitskampf bei SRW steuert auf 100. Streiktag zu

Im Arbeitskampf um eine erstmalige Tarifbindung bei dem Metallrecycler SRW metalfloat im sächsischen Espenhain wird am kommenden Donnerstag der 100. Streiktag erreicht. Für diesen Tag habe sich prominente Unterstützung aus Politik und anderen Gewerkschaften angekündigt, teilte die IG Metall mit.

Nachdem der SRW-Geschäftsführer wiederholt mitgeteilt hatte, dass er vom Mutterunternehmen nicht legitimiert sei, über einen Tarifvertrag zu verhandeln, habe die IG Metall mehrmals den Mutterkonzern Scholz Recycling in Essingen aufgefordert, Gespräche aufzunehmen. Bislang gebe es darauf keine Reaktion des Geschäftsführers der Scholz Recycling, Yongming Qin.

Stattdessen verstößt das Unternehmen nach Gewerkschaftsangaben weiter gegen die eigenen Unternehmensregeln. Im Code of Conduct der Scholz Recycling stehe, dass das Recht auf Tarifverhandlungen respektiert, die Bildung von Gewerkschaften anerkannt und ein offener, lösungsorientierter Umgang mit der Arbeitnehmervertretung verfolgt werde.

Die Kolleginnen und Kollegen bei SRW metalfloat verdienen laut IG Metall knapp über dem Mindestlohn, im Schnitt im Monat rund 600 € weniger als Beschäftigte in vergleichbaren Betrieben der Schrott- und Recyclingbranche. Die IG Metall fordert daher weiterhin acht Prozent mehr Entgelt, eine Erhöhung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes auf je 1.500 € und eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 40 auf 38 Stunden. Der Arbeitgeber verweigere seit August 2023 die Fortführung der Tarifverhandlungen und lehne eine tarifliche, rechtssichere Vereinbarung der Arbeitsbedingungen ab.

- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -