SRW-Tarifkonflikt: Bundestagsabgeordnete fordern Tarifvertrag und „deutsche Beschäftigungsstandards“

In dem seit Monaten anhaltenden Tarifkonflikt zwischen den streikenden Mitarbeitenden der SRW Metalfloat bzw. der IG Metall und dem SRW-Mutterkonzern Scholz Recycling haben sich jetzt auch Vertreter aus der Politik zu Wort gemeldet. 79 Bundestagsabgeordnete haben sich in einem offenen Brief an die Geschäftsführung von SRW Metalfloat und Scholz Recycling gewendet und zu einem Ende des Streiks sowie zum Erfüllen deutscher Beschäftigungsstandards aufgerufen. Die Abgeordneten bezeichneten die Situation in dem Unternehmen als „in mehrfacher Hinsicht problematisch“.

So habe SRW bzw. Scholz Recycling aufgrund seiner Größe eine Vorbildfunktion und die Ablehnung eines Tarifvertrags würde sich nicht nur negativ auf das öffentliche Bild des Unternehmens, sondern auch auf das der Branche auswirken. Der Öffentlichkeit werde hierdurch vermittelt, dass sich eine Beschäftigung im Recyclingsektor finanziell nicht lohne. Zudem entstehe der Eindruck, das Unternehmen würde „geringen Wert auf faire Arbeitsbedingungen“ legen. Die Abgeordneten rufen das Unternehmen daher nachdrücklich auf, den Streik zu beenden und einen Tarifvertrag nach „branchenüblichen Standards“ abzuschließen.

Scholz Recycling regierte am heutigen Montag auf den offenen Brief der Abgeordneten und bezeichnete ihn als „inakzeptable Einmischung der Politik“.

„Die Abgeordneten machen sich mit dem Brief ohne Kenntnis der Sachlage vor Ort zum Erfüllungsgehilfen der IG Metall“, kommentiert Daniel Fischer, Finanzchef Deutschland von Scholz. Das Unternehmen wiederholt in seiner neuesten Mitteilung außerdem seine Gesprächsbereitschaft – ohne die IG Metall – und das vorliegende Angebot an die Mitarbeitenden. Scholz Recycling sei auch offen für „ernsthafte Versuche, neutral zu vermitteln“. Das Unternehmen betonte außerdem, es halte sich an „alle Gesetze und Verordnungen in Deutschland und zahlen branchenübliche Entgelte“.

 

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