Zementwerk Otterbein will 100 Prozent alternative Brennstoffe einsetzen

Die Zement- und Kalkwerke (ZKW) Otterbein GmbH & Co. KG investiert rund zehn Mio € in Technologien für eine nachhaltige und emissionsarme Zementproduktion. Neben der Installation einer neuen Abgasreinigungsanlage sieht das Ende Juni vorgestellte Maßnahmenpaket auch einen verstärkten Einsatz biomassehaltiger Energieträger vor. Angestrebt ist eine Einsatzquote alternativer Brennstoffe von bis zu 100 Prozent.

Mit dem Vorhaben „Otterbein Zement Eco-Plus 2023“ will das in fünfter Generation geführte Familienunternehmen den Angaben zufolge „neue Maßstäbe bei der nachhaltigen und umweltschonenden Zementproduktion“ setzen. Die Zementproduktionslinie am Otterbein-Standort Großenlüder-Müs westlich von Fulda werde zukünftig zu den weltweit emissionsärmsten und ressourcenschonendsten gehören. Herzstück des zehn Mio € teuren Maßnahmenpakets sei eine neuartige sogenannte „Heißgasfilter-SCR-Katalysator-Anlage“, die im Bereich der Luftreinhaltung viele Vorteile gegenüber konventioneller Technik verspreche und mit der die jährlichen CO2-Emissionen um mehrere Tausend Tonnen pro Jahr gesenkt werden könnten.

Außerdem werde Otterbein in eine Anlage zur Kreislaufentlastung an der Drehofenlinie investieren, wodurch die Energieversorgung des Zementwerks künftig verstärkt mit biomassehaltigen alternativen Brennstoffen anstatt Kohle bewerkstelligt werden könne. Auch hier könnten mehrere Tausend Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden, weswegen die Maßnahme durch das Bundeswirtschaftsministerium gefördert werde.

Neben den bereits genehmigten biomassehaltigen Brennstoffen Fluff, Tiermehl und Trockenklärschlamm sollen laut Otterbein zukünftig auch klimaneutrale Holzspäne als Brennstoff genehmigt werden und zum Einsatz kommen. Im Gegenzug sollen die derzeit noch genehmigten Alternativbrennstoffe „ölverunreinigte Bleicherde“ und „Flugasche“, die schon in den vergangenen Jahren nicht eingesetzt wurden, künftig nicht mehr zum Einsatz kommen.

Seit 2008 besitzen die ZKW die Genehmigung zum Einsatz alternativer Brennstoffe im Rahmen der Zementproduktion mit einem Anteil von bis zu 60 Prozent an der Feuerungswärmeleistung, was den Angaben zufolge seither auch sicher praktiziert werde. In dem zur Umsetzung des geplanten Investitionsvorhabens erforderlichen immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren will das Unternehmen nun den Einsatz von 100 Prozent Alternativbrennstoffen beantragen.

Die Antragsunterlagen liegen dem Regierungspräsidium Kassel bereits vor. Die Inbetriebnahme der neuen Anlagen ist für 2023 geplant.

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