Wissen um richtige Altgeräteentsorgung stagniert

Das Wissen um die korrekte Entsorgung von Elektro-Altgeräten stagniert in der Bevölkerung. Darauf deutet zumindest eine aktuelle Umfrage der Stiftung Elektro-Altgeräte Register (EAR) hin. Nur bei einzelnen Punkten konnte die EAR gegenüber der ersten Befragung im Jahr 2019 eine signifikante Verbesserung feststellen. Bei anderen Fragen vor allem hinsichtlich der Hindernisse für eine ordnungsgemäße Altgeräteentsorgung haben sich die Werte sogar verschlechtert.

Immerhin rund zwei Drittel der Befragten wussten, dass man defekte Kleingeräte nicht im Hausmüll oder der Wertstofftonne entsorgen darf. Das waren in etwa so viele wie bereits 2019. Leicht gesunken ist hingegen das Bewusstsein, dass man defekte Altgeräte nicht zum Verschenken an den Straßenrand stellen darf. Hier antworteten nur etwas mehr als 60 Prozent korrekt. Ähnlich viele Befragte wussten, dass man Fernbedienungen auch nach der Entnahme der Batterien nicht im Hausmüll entsorgen darf – etwas mehr als noch vor drei Jahren. Hingegen nur jeder Vierte wusste, dass man Altgeräte nicht sogenannten fliegenden Schrotthändlern mitgeben darf. Insgesamt haben nur acht Prozent der Befragten die genannten Fragestellungen durchweg korrekt beantworten können.

Einen Zuwachs konnte die EAR hingegen beim Wissen um die Möglichkeiten zur Altgeräterückgabe im Handel verzeichnen. Die Kenntnisse über die sogenannte 0:1- und die 1:1-Rückgabe sind seit 2019 signifikant gestiegen. Insbesondere die kostenlose Abgabe von Großgeräten beim Kauf eines vergleichbaren Neugeräts im Fachhandel war bekannt. Hier antworteten fast zwei Drittel der Befragten korrekt. Am stärksten gestiegen ist das Bewusstsein dafür, dass man Kleingeräte sowohl im Fachhandel als auch bei Einzelhändlern mit größerem Elektrogeräteangebot abgeben kann, auch wenn man kein neues Gerät kauft. Der Anteil der richtigen Antworten lag hier jeweils bei rund 50 Prozent.

Dass auch Onlinehändler Kleingeräte unabhängig von der Herkunft bzw. vom Kauf eines Neugeräts zurücknehmen müssen, wissen auch immer mehr Menschen. Hier stieg der Anteil der korrekten Antworten von etwas mehr als 20 Prozent auf über ein Drittel. Nur bei der kostenlosen Altgerätemitnahme bei Lieferung eines Neugeräts zeigt sich kein signifikanter Wissenszuwachs. Mit 40 Prozent gaben hier nur etwas mehr Leute als 2019 die richtige Antwort. Allerdings haben auch bei den Fragen rund um die Handelsrücknahme nur neun Prozent der Befragten alle Fragen korrekt beantwortet.

Auf sehr niedrigem Niveau stagniert auch das Bewusstsein für das auf Geräten bzw. deren Verpackungen aufgedruckte Symbol der durchgestrichenen Mülltonne. Nur sieben Prozent brachten die durchgestrichene Mülltonne ohne weitere Hinweise mit E-Schrott in Verbindung. Das waren aber immerhin fünf Prozentpunkte mehr als noch 2019.

Fragezeichen zum Recycling und schlecht erreichbare Sammelstellen größte Hindernisse für Entsorgung

Die EAR berichtet zudem, dass die Barrieren für die Entsorgung von Altgeräten im Vergleich zur ersten Umfrage 2019 etwas gestiegen sind. Die leichte Entspannung aus der letzten Erhebung sei somit nicht mehr zu beobachten. Bei drei von sieben Punkten verschlechterten sich die Werte im langfristigen Verlauf signifikant. Die Befragten waren zu einem überraschend großen Anteil unsicher, ob die Altgeräte nach der Entsorgung „korrekt und umweltgerecht“ weiterverarbeitet werden. Immerhin zwei von fünf Befragten äußerten sich dementsprechend.

Jeweils rund 30 Prozent bemängelten fehlende Entsorgungsmöglichkeiten in der näheren Umgebung oder fanden diese zu umständlich. Aber auch Unsicherheiten über mögliche Kosten bei der Entsorgung von Altgeräten oder den Umfang der bei Wertstoffhöfen angenommenen Gerätearten sowie grundsätzlich unzureichende Informationen zur E-Schrott-Entsorgung wurden von jeweils mehr als 20 Prozent der Befragten als Barrieren für eine ordnungsgemäße Entsorgung genannt.

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