VKU und bvse kritisieren DSD-Kauf

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Der Kauf des Grünen Punkts durch Remondis stößt weiter auf Kritik. „Wir fordern die Kartellbehörden auf, ganz genau hinzuschauen und diese Übernahme nicht durchzuwinken“, erklärte Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung. Der Vizepräsident des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), Patrick Hasenkamp, sieht den Wettbewerb in der Branche gefährdet. „Mit der Fusion von Remondis und DSD könnte viel Porzellan zu Bruch gehen“, so Hasenkamp.

In den vergangenen Jahren habe Remondis viele kleine und mittelständische Entsorger aufgekauft. Der Wettbewerb sei in einigen Regionen zum Erliegen gekommen. Die Marktkonzentration belaste sowohl die Branche als auch mittelbar die Bürger. Hasenkamp zufolge könnten Remondis und DSD sich gegenseitig mit maßgeschneiderten Angeboten versorgen und damit auch den Preis für die Verpackungsentsorgung beeinflussen, den die Verbraucher zahlen. „Dieser Entwicklung muss unbedingt entgegengewirkt werden", so Hasenkamp.

Rehbock forderte erneut, dass die Ausschreibungen für Sammlung und Sortierung von Verpackungsabfällen aus privaten Haushalten nicht mehr von den dualen Systemen, sondern von neutraler Seite, etwa von der neugegründeten Zentralen Stelle, vorgenommen werden. „Die Politik darf diese Entwicklung nicht einfach laufen lassen, sonst blutet der Mittelstand aus", befürchtet der bvse-Hauptgeschäftsführer.

VKU-Vizepräsident Hasenkamp forderte die Kartellwächter auf, die Übernahme kritisch und gründlich zu prüfen. Mit Blick auf die laufende Sektoruntersuchung des Bundeskartellamtes zum Wettbewerb in der Entsorgungswirtschaft fragt Hasenkamp, wie sich das Bundeskartellamt mit der geplanten Fusion substantiell beschäftigen will, solange diese Untersuchungen nicht abgeschlossen und der Konzentrationsprozess umfassend bewertet wurden.

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