Verdi fordert Lohnerhöhung von insgesamt sechs Prozent

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Mit einer „Volumenforderung“ im Umfang von sechs Prozent geht die Gewerkschaft Verdi in die anstehenden Tarifverhandlungen für die private Entsorgungswirtschaft. Darauf hat sich die Bundestarifkommission von Verdi verständigt, nachdem der laufende Gehaltstarifvertrag seitens der Gewerkschaft zum Ende des Jahres gekündigt wurde. Die erste Verhandlungsrunde ist für den 23. Januar 2017 in Berlin terminiert, die zweite soll dann am 15. Februar folgen, so die für die Entsorgungswirtschaft bei Verdi zuständige Gewerkschaftssekretärin Katrin Büttner-Hoppe.

Die Volumenforderung von sechs Prozent bedeutet nicht, dass Verdi eine lineare Gehaltserhöhung in diesem Umfang fordert. Vielmehr sollen wieder Bewegung in den Tarifvertrag und strukturelle Änderungen auf den Weg gebracht werden. So sollen etwa die Vergütungsgruppen 1 und 2, die für Hilfs- und einfache Tätigkeiten vorgesehen sind, gestrichen werden. In diesen Vergütungsgruppen seien ohnehin kaum noch bis gar keine Beschäftigten mehr eingruppiert, erklärte Büttner-Hoppe.

Darüber hinaus sollen die Entgeltstufen 1 und 2 wegfallen, was bedeuten würde, dass die bisherige Möglichkeit wegfiele, neu eingestellte Arbeitnehmer 20 Prozent unter Tarif zu beschäftigen. In diesem Zusammenhang bestand seit 2012 zudem die Möglichkeit, die stufenweise Anpassung dieses niedrigeren Einstiegsentgeltes auszusetzen. Diese Regelung sollte ursprünglich dazu beitragen, interne Zeitarbeit und Outsourcing zu verringern sowie eine Erhöhung der Tarifbindung im Tarifbereich zu erreichen. Auch über diese Regelung soll laut Verdi verhandelt werden.

Zudem fordert Verdi eine tabellenwirksame Erhöhung für die Altbeschäftigte sowie die Angleichung der Entlohnung zwischen Ost und West. Für Auszubildende soll die Vergütung um einen Fixbetrag von 100 € steigen, was in etwa einer Forderung von 15 Prozent entspricht.

Neben dem Entgelttarifvertrag stehen auch Verhandlungen über den Bundesrahmentarifvertrag zur betrieblichen Altersvorsorge und Entgeltumwandlung auf der Agenda. Hierfür hat Verdi den BDE nun offiziell zu Tarifverhandlungen aufgerufen. Ziel, so Verdi, ist eine finanzielle Zulage als Anteil des Arbeitgebers zur betrieblichen Altersversorgung des Arbeitnehmers. Für die Gewerkschaft stehe außer Frage, dass eine Beteiligung der Arbeitgeberseite den Anreiz für diese Vorsorgemöglichkeit vergrößert und es ein aufwertendes Signal in Richtung Arbeitnehmer sein könnte.

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