Veolia übernimmt Hofmann-Gruppe

Veolia baut seine geografische Präsenz auf dem deutschen Entsorgungsmarkt deutlich aus. Der Konzern übernimmt die Recycling- und Entsorgungsaktivitäten der Friedrich Hofmann GmbH. Einen entsprechenden Vertrag habe die Veolia Umweltservice GmbH unterzeichnet, heißt es in einer Mitteilung.

Teil der Transaktion ist auch der Erwerb verschiedener Beteiligungsgesellschaften im In- und Ausland. Die Übernahmevereinbarung stehe noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden.

Einen Kaufpreis nannte Veolia nicht. Die Übernahme umfasse mit mehr als 1.000 Mitarbeitern aber sowohl die Geschäftsaktivitäten als auch die Standorte und gewährleiste eine gesicherte Fortführung aller Unternehmensteile des Familienunternehmens. Die mittelständische Unternehmensgruppe erbringt Entsorgungsdienstleistungen in ihrer Kernregion Franken, der Region Nürnberg, Büchenbach, Fürth, Schwabach und in Oberbayern.

Die Hofmann-Unternehmensgruppe wurde vor mehr als 80 Jahren gegründet und sei in allen Segmenten der Abfallwirtschaft tätig, heißt es weiter. Dazu gehören die Bereiche Rücknahmesysteme, kommunale Dienstleistungen, die Sammlung von Sonderabfällen sowie Gewerbe- und Industrieabfällen an rund 30 Standorten einschließlich aller Abfallbehandlungsanlagen für verschiedene Fraktionen. Der Schwerpunkt der Aktivitäten liege in der Sammlung, Sortierung und Verwertung bzw. dem Handel von Sekundärrohstoffen. Auftraggeber sind Gemeinden, Städte, die dualen Systeme in Deutschland sowie Unternehmen aus Industrie, Handel und Gewerbe sowie private Haushalte.

Besonderes Augenmerk legt Veolia bei der Übernahme auf die umfassenden Dienstleistungen im Bereich Altpapier. Im Rahmen dieser Aktivitäten, die unter anderem von der Hofmann-Tochter Rowe erbracht werden, hätten die Vertriebsgesellschaften Zugriff auf jährlich rund 1,4 Mio Tonnen Altpapier und verfügten zudem über Lieferverträge mit verschiedenen Papierherstellern.

„Mit der Übernahme der Recycling- und Entsorgungsaktivitäten der Friedrich Hofmann GmbH erweitern wir unsere geografische Präsenz in Franken und Bayern. Das nationale und internationale Altpapiergeschäft der Hofmann-Gruppe ermöglicht es Veolia, unser Papiergeschäft zu einem Komplettanbieter für die Papierindustrie weiterzuentwickeln und das nachhaltige Wachstum und den ökologischen Umbau der Branche zu unterstützen“, erklärt der Deutschlandchef von Veolia, Matthias Harms.

„Die Familie ist sehr zufrieden mit der jetzt erzielten Einigung, bei der insbesondere die langfristige Perspektive für unsere Mitarbeiter und die nachhaltige Weiterentwicklung der Unternehmen der Hofmann-Gruppe eine große Rolle gespielt haben“, ergänzte Geschäftsführer Jürgen Hofmann.

Veolia beschäftigt bisher nach eigenen Angaben in Deutschland rund 10.500 Beschäftigte an etwa 250 Standorten. In den drei Geschäftsbereichen Entsorgung, Wasser und Energie erwirtschaftete der Konzern auf dem deutschen Markt im letzten Jahr einen Umsatz von 2,8 Mrd €.

Laut letzten verfügbaren Zahlen hat die Friedrich Hofmann GmbH im Geschäftsjahr 2020 insgesamt 175 Mio € umgesetzt und dabei einen Konzernjahresüberschuss von 4,6 Mio € erwirtschaftet. Mit über 166 Mio € wurden 95 Prozent der Erlöse in Deutschland erzielt. Auf die übrige EU entfielen knapp acht Mio € und auf „Drittländer“ rund eine Mio €. Im Konzernbericht listet die Hofmann-Gruppe insgesamt rund 20 Tochter- und Beteiligungsunternehmen auf.

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