Unternehmer sucht Nutzer für eine Million alte Schuhsohlen

Rund eine Million alte, aber unbenutzte Schuhsohlen will ein Unternehmer aus dem oberfränkischen Hof vor der Vernichtung retten. Derzeit liegen die Sohlen in einer Lagerhalle in Creußen im Landkreis Bayreuth, wie Unternehmer Harald Prokscha gegenüber der Deutschen-Presse-Agentur sagte. Zuvor hatte der „Bayerische Rundfunk“ über die unbenutzten Schuhsohlen berichtet. Diese stammen nach Harald Prokschas Angaben aus der Überproduktion großer Schuhhersteller wie Salamander, Adidas oder Puma.

Eine Firma aus Creußen habe einen Teil der nicht gebrauchten Sohlen weiterverkauft, sagte Prokscha. Nun verlasse das Unternehmen den Standort – und mit ihm die dort gelagerten Restbestände. Finde sich keine Verwendung für sie, müssten sie voraussichtlich verbrannt werden. „Nach meiner Schätzung müssen es etwa eine Million Schuhsohlen sein“, sagte Harald Prokscha, der sich Nachhaltigkeit und Müllvermeidung auf die Fahnen geschrieben hat.

Mit seiner Initiative „WeiterGebenOrg“ versucht er, die Sohlen an Menschen oder Unternehmen zu vermitteln, die noch eine Verwendung dafür haben. „Wir haben noch gut vier Wochen Zeit, dann müssen sie raus.“ Denn bald ziehe ein neuer Mieter in das Gebäude in Creußen ein. Außerdem liege ein Teil der Sohlen schon mehrere Jahre herum, sagte Prokscha: „Das Material wird nicht besser mit der Zeit.“

Prokschas Initiative vermittelt vor allem ausrangierte Schul- und Büromöbel an Interessenten. Schuhsohlen seien etwas Neues für ihn, so der Hofer Unternehmer. Nach eigenen Angaben hat er schon Anfragen von Künstlern bekommen, die die Sohlen für Upcycling-Projekte nutzen wollen. Sogar auf anderen Kontinenten seien Menschen auf die Schuhsohlen aufmerksam geworden, erzählte Prokscha: „Eine Genossenschaft aus Paraguay, die sie für die Schuhproduktion verwenden will, hat bei uns angefragt.“ Die Sohlen per Schiff von Oberfranken nach Südamerika zu transportieren, sei jedoch aufwendig und teuer. (dpa)

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