Umweltorganisationen kritisieren Mitverbrennung von Holz

Die Umweltorganisationen Robin Wood, Deutsche Umwelthilfe (DUH), Biofuelwatch sowie der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) kritisieren Pläne der Lausitz Energie Kraftwerke AG (Leag), künftig neben Kohle auch Holzbiomasse zu verbrennen. Eine entsprechende Marktabfrage über ein Volumen von ein bis zwei Mio Tonnen pro Jahr hatte die Leag laut einem Bericht von EUWID-Holz im Juli 2022 gestartet.

„Für das Klima macht es keinen Unterschied, ob CO2-Emissionen aus der Verbrennung von Braunkohle oder dem Verfeuern von Holz freigesetzt werden. In der Kasse der Leag aber durchaus“, so Sascha Müller-Kraenner, DUH-Bundesgeschäftsführer. Denn für Kohleemissionen müssten CO2-Zertifikate gekauft werden, für die auf dem Papier klimaneutrale Holzverbrennung hingegen nicht. „Diese fatalen Fehlanreize führen dazu, dass immer mehr der knappen und wertvollen Ressource Holz in Kraftwerken verfeuert wird.“

Nach den Worten von Leif Miller, Nabu-Bundesgeschäftsführer, brauche es dringend Regelungen, die den Einsatz von Holzbiomasse zur Energieerzeugung einschränken. Durch die klimaschädigende Holzverbrennung werden Kohlekraftwerke noch rentabler. „Die CO2-Emissionen aus der Verbrennung von Waldholz müssen dringend mit einem Preis versehen werden, der ihre wissenschaftlich belegte Klimawirkung berücksichtigt. Die Bundesregierung muss unverzüglich handeln und die Emissionen aus der Holzverbrennung in Kraftwerken besteuern“, so Almuth Ernsting von Biofuelwatch.

Die von der Leag benötigten Holzmengen könnten absehbar nur über Importe gedeckt werden, kritisieren die Umweltorganisationen. Der Leag-Mutterkonzern EPH habe beispielsweise für sein Kraftwerk in England einen Vertrag mit dem Pelletkonzern Enviva abgeschlossen, der nachweislich für Kahlschläge in artenreichen Laubwäldern an der Ostküste der USA verantwortlich sei.

Die Umweltorganisationen fordern den schnellstmöglichen Ausstieg aus der Kohleverstromung, den Stopp aller Ausbaupläne für das Verfeuern von Holz in Kraftwerken und die Beendigung von klimaschädlichen direkten sowie indirekten Subventionen für die Energieerzeugung aus Holzbiomasse. Stattdessen müsse konsequent auf klimafreundliche Erneuerbare Energien sowie auf Energieeffizienz gesetzt werden. Darüber hinaus brauche es eine Steuer auf die CO2-Emissionen aus der Verbrennung von Holzbiomasse in Kraftwerken, um die momentanen Fehlanreize durch die fehlende Berücksichtigung im Europäischen Zertifikatehandel (EU-ETS) zu beseitigen.

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