TSR bündelt Aktivitäten im Edelstahlgeschäft

Die auf das Schrottrecycling spezialisierte Remondis-Tochter TSR sucht beim Edelstahlgeschäft verstärkt den Zugang zum Endkunden. Statt Einzelmengen von Edelstahlschrotten aus verschiedenen Niederlassungen zu Gesamtaufträgen zusammenzufassen und über Zwischenhändler zu vermarkten, will TSR künftig in jeder Region ein „Stainless-Exzellenz-Center“ aufbauen. Diese sollen die Edelstahlwerke direkt beliefern und dafür individuelle Materialmischungen, sogenannte Blends, herstellen. Das erste dieser Zentren soll 2024 in Düsseldorf an den Start gehen.

Zur Bündelung der Aktivitäten im Edelstahlgeschäft hat TSR bereits im Sommer 2022 die Tochterfirma TSR Stainless GmbH mit Sitz in Lünen gegründet, wie der Mutterkonzern Remondis aktuell auf seiner Homepage informiert. Zum Geschäftsführer wurde Kristian Schocke, Leiter der TSR-Region Süd-West, ernannt. Als ehemaliger CEO von Cronimet Europe bringe er langjährige Erfahrung im Edelstahlgeschäft mit.

Experten-Team soll Entwicklung der neuen Tochter TSR Stainless vorantreiben

Unterstützung bei der Entwicklung des neuen Unternehmens erhält Schocke unter anderem von Tim Späker als Head of Business Development. Auch er bringt langjährige Erfahrung beim Recycling von Edelstahl im In- und Ausland mit und war zuletzt bei ELG Utica Alloys in führender Position tätig. Weitere Mitglieder des „TSR-Experten-Teams für den legierten Bereich“ sind Tim Lorenz als kaufmännischer Leiter von TSR Stainless sowie Holger Biedermann, der den Bereich Technik leitet. Lorenz war zuvor Geschäftsführer der Remondis Niederrhein GmbH, Biedermann war langjähriger Bereichsleiter bei der RHM Rohstoff-Handelsgesellschaft.

Ziel der Gründung von TSR Stainless sei es, unabhängiger zu werden und Potenziale besser auszuschöpfen, erläutert Remondis. In dem neuen Tochterunternehmen sollen Edelstahlschrotte zukünftig an spezialisierten Standorten physisch gebündelt, verarbeitet und vermarktet werden. TSR Stainless sei gegenüber Mitbewerbern dabei strategisch im Vorteil, da das Unternehmen über die TSR-Niederlassungen auch Zugriff auf Kleinmengen oder Entfallstellen habe. Für andere Händler wäre dies „administrativ und logistisch viel zu aufwändig“, erklärt Späker.

Sehr wichtig beim Edelstahlgeschäft sei das Erkennen hochwertiger Qualitäten. Mit Schulungen, für die Technik-Leiter Biedermann zuständig ist, will TSR das spezifische Wissen der Mitarbeiter auf den Plätzen noch weiter erhöhen. Dies werde den einzelnen Niederlassungen wichtige Vorteile im Einkauf und bei der Sortierung verschaffen.

Auch die Logistiklösungen und der Maschinenpark von TSR seien entscheidende Vorteile. „Der Transport und das Umarbeiten der Schrotte gehören bereits jetzt zu den Kernkompetenzen von TSR. In anderen Stoffbereichen haben wir bereits die Kreisläufe geschlossen. Das wollen wir auch beim Edelstahl leisten“, erläutert Lorenz.

Aufgrund von Verzögerungen operiert TSR Stainless vorerst in Koblenz

Wie Remondis erläutert, sollen die neuen „Stainless-Exzellenz-Center“ perspektivisch in allen TSR-Regionen entstehen. Voraussichtlich werde von dort dann ein Großteil des Materials in das europäische Ausland verkauft. Aber auch Vermarktungsrouten über die Konzerntochter TSR Metals nach Asien sei denkbar.

Die ersten Ausbaupläne für die neuen Stainless-Exzellenz-Zentren werden den Angaben zufolge in der Region Rhein-Ruhr umgesetzt. Der Aufbau des ersten dieser Zentren in Düsseldorf verzögere sich allerdings. Deshalb laufen die Edelstähle vorerst über die TSR-Niederlassung in Koblenz.

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