Tomra will Sortieranlage für Kunststoffabfall bauen

Der Sortier- und Recyclingtechnikspezialist Tomra Systems plant den Bau einer Aufbereitungsanlage für Kunststoffabfälle in Deutschland. 50 bis 60 Mio € will das Unternehmen in eine Anlage investieren, die jährlich 80.000 Tonnen vorsortiertes gemischtes Post-Consumer-Kunststoffmaterial für das werkstoffliche und chemische Recycling aufbereitet. Die neue Anlage soll Tomra zufolge zwischen 2024 und 2025 in Betrieb genommen werden.

Das Unternehmen sieht Quantitäts- und Qualitätslücken im Kunststoffrecycling, die es schließen will, indem es hochwertige Kunststofffraktionen aus Kunststoffabfällen herstellt, die normalerweise in der Verbrennung oder auf Deponien landen. Das Output-Material könne von Recyclern zur Herstellung von Flakes und Granulat für Anwendungen wie Verpackungsmaterial verwendet werden.

„Jedes Jahr gehen Millionen von Tonnen Kunststoff durch Verbrennung und Deponierung verloren. Darüber hinaus besteht eine steigende Nachfrage nach recycelten Kunststoffen, sowohl von Seiten der chemischen als auch der mechanischen Verwerter. Unser Ziel ist es, mit unserer Sortierkompetenz dazu beizutragen, die Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe zu schließen und gemischte Kunststoffabfälle in wertvolle Rohstoffe für Recycler zu verwandeln", sagt Volker Rehrmann, Executive Vice President (EVP) und Geschäftsführer von Tomra Recycling.

Tomra arbeitet seit einiger Zeit an einem Konzept für die hochwertige Sortierung von Kunststoffabfällen, sowohl aus der Getrenntsammlung als auch aus gemischten Abfällen in einer Demoanlage in Lahnstein. Das nun geplante Werk wird Tomra zufolge in einer bestehenden Anlage errichtet, die langfristig angemietet wird. Die Investitionen betreffen in erster Linie Maschinen und Ausrüstungen. Dort will Tomra vorsortiertes gemischtes Post-Consumer-Kunststoffmaterial verarbeiten, das andernfalls auf Mülldeponien oder in Verbrennungsanlagen landen würde. Der durch ein Splitting- und Sortierverfahren aufbereitete Output soll aus über zehn verschiedenen Polymerfraktionen bestehen, sowohl aus flexiblen als auch aus starren Kunststoffen, die an Recycler für das chemische und werkstoffliche Recyclingverfahren verkauft werden. „Wir streben ein Rentabilitätsniveau an, das mit dem des übrigen Unternehmens vergleichbar ist, und eine Kapitalrendite im niedrigen zweistelligen Bereich“, erklärte Tomra.

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