Streik in Frankreich: Polizei verpflichtet Müllwerker in Paris zur Arbeit

Die Polizei hat in Frankreich die kommunale Pariser Müllabfuhr zum Dienst verpflichtet. Nach einem mehr als dreiwöchigen Streik, der viele Bereiche des öffentlichen Lebens betraf, waren die Müllberge in den Pariser Straßen auf über 10.000 Tonnen angewachsen.

Die nicht beseitigte Müllmenge in Paris hat sich somit in rund zwei Wochen fast verdoppelt. Um die noch verbleibenden 7.000 Tonnen Müll zu beseitigen, kommen auch besondere Fahrzeuge wie Greifbagger zum Einsatz, so die Stadt. Mit insgesamt 421 Müllautos hat die Metropole Anfang der Woche doppelt so viele Fahrzeuge zur Abfallbeseitigung eingesetzt wie üblich. Der Streik der Müllabfuhr ist Teil der Proteste gegen die inzwischen durchgeboxte Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron.

Die großen Mengen angehäufter Abfälle stellten bislang kein Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung dar. Auch die Anwesenheit von Ratten, welche nicht nennenswert zugenommen habe, sei kein besonderes Problem, hieß es. Die Stadt bleibe in diesem Punkt wachsam und stehe in ständigem Kontakt mit der regionalen Gesundheitsbehörde, die bestätigt habe, dass es keine Notlage gebe.

Betroffen ist nur die Hälfte von Paris, in der die kommunale Müllabfuhr zuständig ist. Ein Privatunternehmen fährt den Abfall in den anderen Stadtbezirken ab. Ein dort angekündigter Streik konnte bisher abgewendet werden. Im Fokus der Räumeinsätze der Müllabfuhr stehe nun die Route des Paris-Marathons am Sonntag, hieß es seitens der Stadt.

Vor allem im Süden Frankreichs streikte die Müllabfuhr in den letzten Jahren häufiger. Zuletzt im Oktober 2021 in Marseille. (Eigener Bericht / dpa)

 

 

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