Stadler sieht sich für aktuelle Entwicklung gut aufgestellt

Der Anlagenbauer Stadler sieht sich für das laufende Jahr gut aufgestellt und erwartet, von der Diskussion um Klimawandel und Ressourcenschutz sowie von der Gesetzgebung auf EU-Ebene zu profitieren: „2022 ist das Bewusstsein für die Dringlichkeit, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen und Treibhausgasemissionen zu verringern, auf ein neues Niveau gestiegen. Ein größeres Umweltbewusstsein führt zu einem noch nie dagewesenen Druck, Abfall zu reduzieren, verstärkt zu recyceln und auf eine Wirtschaft mit geschlossenem Materialkreislauf hinzuarbeiten“, so Willi Stadler, CEO des Altshausener Unternehmens.

So verweist der oberschwäbische Sortieranlagenbauer etwa auf den Vorschlag für neue Verordnungen auf EU-Ebene, mit denen drei zentrale Ziele erreicht werden sollen: die Vermeidung von Verpackungsmüll, die Schaffung hochwertiger Recyclingkreisläufe und die Förderung eines gut funktionierenden Marktes für Sekundärrohstoffe durch die Vorgabe eines Mindestanteils an recyceltem Material für einige Arten von Kunststoffverpackungen. Hinzu komme das Einfuhrverbot Chinas für verunreinigte Kunststoffe, das dazu beiträgt, dass die Nachfrage nach Sortier- und Recyclinganlagen in Europa sprunghaft steigt – insbesondere nach Anlagen, die Kunststoffe nach unterschiedlichen Polymeren sortieren können.

Des Weiteren sei auch das chemische Recycling für schwer zu recycelnde Kunststoffe ins Blickfeld gerückt. „Wir bei Stadler haben die entstehende Nachfrage frühzeitig erkannt, und können heute Anlagen anbieten, die der eigentlichen Aufbereitung vorgelagert sind und die Kunststoffe für den chemischen Prozess sortieren und vorbereiten“, sagte CEO Stadler. „Beim chemischen Recycling wird der Kunststoff zunächst zu Gas verdampft, dieses wird anschließend in Öl umgewandelt, aus dem dann neuer Kunststoff hergestellt werden kann. Damit schließt sich der Kreislauf für Materialien, die bis vor kurzem noch als Abfall entsorgt wurden.“

Starkes Umsatz- und Ergebniswachstum

Die für das Jahr 2021 vorgelegten Zahlen stützen die Aussagen des Stadler-CEO: So hat das Unternehmen im Berichtsjahr 2021 seinen Umsatz auf 186,6 Mio € nahezu verdreifacht, wobei die Umsatzerlöse nahezu vollständig aus der Projektierung, der Fertigung und dem Vertrieb von Förder- und Sortieranlagen resultieren und zu über 90 Prozent auf Deutschland und Europa entfallen. Parallel kletterte das Ergebnis nach Steuern auf 9,4 Mio € nach zuvor 2,5 Mio €, so der im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlichte Geschäftsbericht.

Maßgeblich für den Umsatzsprung war, dass alle in 2020 noch nicht vollständig abgerechneten Projekte im Jahr 2021 erfolgreich abgeschlossen wurden. Auch nach der Korrektur der Bestandsveränderungen verbleibe eine Gesamtleistung im Jahr 2021 von etwas mehr als 150 Mio € (2020: 47 Mio €) und damit deutlich mehr als die prognostizierten 115 Mio €.

Für 2022 wurde mit Stand Mai eine Gesamtleistung von etwa 180 Mio € erwartet, zumal die Jahresproduktion 2022 fast vollständig ausgebucht war.

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