SRH beschließt Bau der neuen Abfallverwertungsanlage

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Die Stadtreinigung Hamburg (SRH) wird die Zentrum für Ressourcen und Energie (ZRE) genannte Abfallverwertungsanlage am Standort der ehemaligen Müllverbrennungsanlage Stellinger Moor bauen. Wie die SRH mitteilte, hat der Aufsichtsrat der Stadtreinigung dem Bau des ZRE zugestimmt.

Laut SRH soll an dem Standort bis Ende 2022 eine bislang einmalige Kombination unterschiedlicher Abfallverwertungs- und Recyclinganlagen entstehen. Das ZRE soll unter anderem eine zentrale Rolle bei der künftigen Versorgung der Hamburger mit klimaneutral produzierter Fernwärme spielen.

Das künftige Abfallverwertungszentrum besteht den Angaben zufolge aus mehreren Teilanlagen. Dazu gehört eine Sortieranlage, die 140.000 Tonnen Hausmüll pro Jahr sortieren kann. Hier sollen unter anderem organische Bestandteile, recyclingfähige Wertstoffe und heizwerthaltiger Restmüll voneinander getrennt werden. Die organische Hausmüllfraktion soll in einer ebenfalls am Standort errichteten Biogasanlage verwertet werden.

Das ZRE besteht aus mehreren Teilanlagen (Bild: SRH)

Darüber hinaus soll das ZRE eine weitere Biogasanlage bekommen, die getrennt erfasste Bio- und Grünabfälle vergärt. Außerdem will die SRH eine Anlage zur Aufbereitung von Biogas, eine Trocknungsanlage für die Aufbereitung von feuchter Biomasse aus der Hausmüllsortieranlage, ein Biomasseheizkraftwerk für holzige Abfälle und getrocknete Biomasse sowie ein Ersatzbrennstoff (EBS)-Kraftwerk errichten. Die beiden Heizkraftwerke sollen eine gemeinsame Abgasnachreinigung erhalten.

Des Weiteren sind Anlagen zur Erzeugung von Strom und Fernwärme am Standort geplant. Alle Anlagenteile zusammen erzeugen nach Angaben der Stadtreinigung bis zu 70 Megawatt Wärme, bis zu 15 Megawatt Strom sowie etwas 10 Megawatt Biogas.

Die Stadtreinigung will 235 Mio € ausgeben

Insgesamt will die Hamburger Stadtreinigung für den Anlagenpark rund 235 Mio € ausgeben. Mit der Errichtung und dem Betrieb des ZRE sei jedoch keine Erhöhung der Hausmüllgebühren verbunden. Die SRH geht nach eigenen Angaben davon aus, dass für die Ko-Finanzierung des Vorhabens öffentliche Fördermittel eingeworben werden können.

Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) bezeichnete das Zentrum für Ressourcen und Energie als einen zentralen Baustein zur Realisierung des Zieles eines umweltgerechten Fernwärmekonzeptes. „Es ist ein Meilenstein beim Übergang von der Abfall- zur Ressourcenwirtschaft“, so Kerstan.

SRH-Geschäftsführer Rüdiger Siechau verwies auf die umwelt- und energiepolitische Tragweite des ZRE. „Abfall wird immer mehr zum Rohstoff und gewinnt durch eine intelligente Nutzung auch an Bedeutung als umweltfreundliche Energiequelle“, sagte Siechau. Mit dem Zentrum für Ressourcen und Energie verschmelzten Biogaserzeugung und energetische Abfallverwertung symbiotisch in einer einzigartigen Anlage. „So können wir Abfälle noch wesentlich besser nutzen als in konventionellen Biogas- und Müllverbrennungsanlagen und gleichzeitig schaffen wir die für Hamburg notwendige Entsorgungssicherheit.“

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