Scholz auf "Schrott"-Niveau herabgestuft

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Die Ratingagentur Euler Hermes hat ihre Bewertung der Scholz Holding GmbH zum dritten Mal in diesem Jahr abgesenkt. Das Rating für den Stahlrecyclingkonzern wurde von „B-„ auf „CCC“ herabgesetzt, was umgangssprachlich auch als Ramsch- oder Schrott-Niveau bezeichnet wird. Das Finanzrisiko sei auf ein stark erhöhtes Niveau gestiegen, so Euler Hermes.

Wesentliche Einflussfaktoren für das Rating seien unter anderem die fortgesetzt negative Ertragsentwicklung und die verschlechterte Kapitalstruktur. Hinzu kämen Verzögerungen bei geplanten Desinvestitionen, die nach Meinung der Ratingagentur zu Liquiditätsengpässen führen können.

Voraussetzung für die nachhaltige Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Scholz Holding GmbH sei, dass das Unternehmen Investoren zur Stärkung der Kapitalbasis gewinnt. Wie Euler Hermes mit Verweis auf Konzernangaben berichtet, verhandelt Scholz derzeit über mehrere indikative Beteiligungsangebote von Investoren. Unabhängig vom Erfolg des Investorenprozesses steigt nach Einschätzung der Ratingagentur aber das Risiko, dass Teile des Fremdkapitals zukünftig in Restrukturierungsmaßnahmen einbezogen werden könnten.

Die Scholz Holding GmbH hatte im Geschäftsjahr 2014 bei Umsätzen von 3,1 Mrd € einen Nachsteuerverlust von 123 Mio € ausgewiesen. Der Fehlbetrag beim Eigenkapital und somit die bilanzielle Überschuldung belief sich zum Jahresende 2014 auf 217 Mio €, die Finanzverbindlichkeiten betrugen 931 Mio €.

Mitte September hatte Scholz die Absicht bekannt gegeben, durch die Aufnahme weiterer Investoren die Eigenkapitalbasis zu stärken. Seit Frühjahr 2014 ist bereits die Toyota Tsusho Corporation (TTC) mit 39,9 Prozent an dem Familienunternehmen beteiligt. Eine weitere Aufstockung seines Anteils lehnte TTC kürzlich aber ab.

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