Projekt will Biomüll und Mineralik von Abfallverbrennung und Deponien fernhalten

Mit einem Pilotprojekt in Niedersachsen und Bremen wollen kommunale Abfallwirtschaftsunternehmen und der private Entsorger Nehlsen größere Anteile an organischen und mineralischen Bestandteilen aus Rest- und Gewerbeabfällen verwerten. Die Metropolregion Nordwest fördert das Projekt mit 520.000 €.

In Restabfällen privater Haushalte sowie im Feinkorn aus Gewerbeabfallsortieranlagen seien immer noch signifikante Mengen an organischen und mineralischen Fraktionen zu finden. Diese Bestandteile würden bislang mit dem Restabfall in Müllheizkraftwerken oder auf Deponien beseitigt und gingen damit für eine höherwertige Verwertung verloren, erklärt die Metropolregion Nordwest. Dem Verein gehören elf Landkreise, fünf kreisfreie Städte, die Länder Niedersachsen und Bremen sowie drei Industrie- und Handelskammern an.

„In dem von der Metropolregion Nordwest geförderten Projekt entwickeln nun die Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH in Bassum, die Abfallservice Osterholz GmbH, die GIB Entsorgung Wesermarsch GmbH, die Nehlsen AG und das Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen ein Verfahren, um diese gigantischen Abfallmengen und die darin enthaltenen Stoffe effektiver zu trennen und möglichst große Anteile zu verwerten“, führt Nicola Illing, Geschäftsführerin der Metropolregion Nordwest, aus.

Durch die Kooperation von vier regionalen Abfallentsorgern könnten verschiedene Müllentsorgungssysteme berücksichtigt werden, betont Cord Bockhop, Landrat des Landkreises Diepholz. „Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit der Übertragbarkeit der Ergebnisse.“

Mit Stoffstromanalysen in der gesamten Region soll das Klima- und Ressourcenschutzpotenzial der zu entwickelnden Verfahren quantifiziert werden, ergänzt Sebastian Koch von der AWG in Bassum. „Aus den zu untersuchenden Abfällen können Verwertungspotenziale ermittelt und daraus neue technische Möglichkeiten der Abfallbehandlung abgeleitet werden“, erklärt Professor Martin Wittmaier von der Hochschule Bremen.

Im Projekt soll beispielsweise daran geforscht werden, wie in der Region durch die Aufbereitung von Gewerbeabfall erneuerbare Energie erzeugt werden kann. Damit könne die CO2-Bilanz in der Abfallwirtschaft erheblich reduziert werden, so Wittmaier.

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