PPWR: Kunststoffverpackungsindustrie schlägt Zertifikate-System für Rezyklate vor

Der Umweltausschuss des Europaparlaments berät demnächst über seine Änderungsanträge zur neuen EU-Verpackungsverordnung (PPWR). Der Zeitplan verschiebt sich allerdings um einen Monat. Wie zu hören war, soll der Umweltausschuss nun am 23. oder 24. Oktober über Änderungen am Kommissionsvorschlag entscheiden. Eine Abstimmung im Plenum des Parlaments ist für den 20. November geplant. Die Mitgliedstaaten werden erst am 18. Dezember ihre Änderungsvorschläge beschließen. In den verschiedenen EU-Ausschüssen liegen fast 4.900 Änderungsanträge zu der geplanten Verordnung vor.

Die deutsche Kunststoffverpackungsindustrie hat kürzlich zu Änderungsabsichten der EU-Ausschüsse Stellung genommen. So empfiehlt die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen zum Beispiel, keine spezifischen Reduktionsziele für Verpackungen aus Kunststoff einzuführen. Denn diese seien mit einem durchschnittlichen Gewicht von 24 Gramm pro Kilogramm verpacktem Produkt deutlich materialeffizienter als alle alternativen Verpackungsmaterialien, die durchschnittlich 116 Gramm pro kg Produkt auf die Waage brächten. Kunststoffverpackungen seien daher für die Reduzierung des Verpackungsmülls unersetzlich, verweist die IK auf eine Studie der GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung. Laut dieser Studie würde eine Reduzierung der Kunststoffverpackungen um zehn Prozent die Gesamtmenge an Haushaltsverpackungen um zehn bis 20 Prozent ansteigen lassen.

Darüber hinaus würden spezifische Reduktionsziele für Kunststoffe in Verpackungen die Verwendung von Verbundmaterialien wie plastifizierten/laminierten Papierverpackungen fördern. Die Diskriminierung von Kunststoffen habe bereits zu einem starken Anstieg solcher kunststoffbeschichteter Papier- und Verbundverpackungen geführt, die häufig mit dem Argument der Kunststoffreduzierung beworben würden. Der gesamte ökologische Fußabdruck solcher Verpackungen sei jedoch kritisch, da deren Kunststoffanteil nicht oder nur schwer in den bestehenden Sammel- und Recyclingstrukturen recycelt werden könne. Solche Verbundverpackungen würden europaweit stark zulegen, zum Beispiel in Deutschland um 5 bis 6 Prozent jährlich, argumentiert der Verband der Kunststoffverpackungsindustrie....

Weiterlesen mit

Sie können diesen Artikel nur mit einem gültigen Abonnement und erfolgter Anmeldung nutzen. Registrierte Abonnenten können nach Eingabe Ihre E-Mail Adresse und Passworts auf alle Artikel zugreifen.
- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -