NE-Metallindustrie: Lage und Erwartungen liegen weit auseinander

Stimmung und Erwartungen in der deutschen NE-Metallindustrie liegen laut dem Quartalsbericht der Wirtschaftsvereinigung Metalle (WV Metalle) derzeit sehr weit auseinander. Im August wurde die aktuelle Geschäftslage von Befragten aus der Branche nach wie vor mehrheitlich positiv gesehen. Gleichzeitig verbesserte sie sich gegenüber dem Vormonat. Der Saldo aus der Einschätzung der aktuellen Lage zwischen gut/besser und schlecht/schlechter lag bei plus 31 Prozent.

Dagegen sind die Erwartungen laut WV Metalle so pessimistisch wie seit Mai 2020 nicht mehr und sanken auf einen Saldo von minus 31 Prozent. Maßgeblich hierfür seien die überaus hohen und gleichzeitig weiter steigenden Preise für Strom und Erdgas, die bereits zu Produktionsdrosselungen geführt haben. Hinzu komme die Erdgasumlage, die einen weiteren Nachteil im internationalen Wettbewerb darstellt. Die Materialknappheit bleibe herausfordernd, lasse aber etwas nach.

Insgesamt erwartet die NE-Metallindustrie für das zweite Halbjahr 2022 weitere Produktionsrückgänge. Bereits von Januar bis Juni 2022 ging die Produktion um 5,2 Prozent gegenüber dem dynamischen ersten Halbjahr 2021 auf knapp 3,5 Mio Tonnen zurück. Dagegen kletterte der Branchenumsatz im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18,0 Prozent auf 39,9 Mrd €, wovon 18,4 Mrd € (plus 16,4 Prozent) Umsatz im Ausland erzielt wurde.

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