NE-Metallindustrie blickt mit Sorge ins Winterhalbjahr

Das Stimmungsbarometer der deutschen Nichteisen (NE)-Metallindustrie zeigt weiterhin nach unten. Bei einer aktuellen Mitgliederumfrage der Wirtschaftsvereinigung Metalle bewerteten die Branchenunternehmen ihre derzeitige Geschäftslage zwar noch mehrheitlich positiv. Beim Blick nach vorne überwog aber der Pessimismus, wenngleich das Umfrageergebnis im November nicht mehr ganz so schlecht ausfiel wie im Vormonat.

Verbandsangaben zufolge hat sich die Produktion der Branche in den ersten neun Jahresmonaten um knapp sechs Prozent auf 5,1 Mio Tonnen verringert. So hätten die überaus hohen Preise für Strom und Erdgas in besonders energieintensiven Teilbranchen bereits zu Produktionsdrosselungen geführt. Herausfordernd blieben auch die Engpässe bei Material und Personal. Auch würden zunehmend fehlende Aufträge beklagt, sodass zum Jahresende weitere Produktionsrückgänge zu erwarten seien.

Der Branchenumsatz legte in den ersten drei Quartalen durch die steigenden Metallpreise dennoch deutlich um 17 Prozent auf 58,6 Mrd € zu, wovon 26,8 Mrd € im Ausland erwirtschaftet wurden. Auch die Anzahl der Beschäftigten lag mit knapp 106.000, verteilt auf 620 Unternehmen, ca. 1,5 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Den größten Mengenrückgang verzeichnete die NE-Metallindustrie im Berichtszeitraum auf der ersten Produktionsstufe. So sank der Output von Aluminium, Kupfergusslegierungen sowie Blei, Zink und Zinn um 20 Prozent auf insgesamt 1,0 Mio Tonnen. Die aus dem Recycling gewonnene Menge an Sekundäraluminium summierte sich dabei auf 367.000 Tonnen – ein Minus von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Halbzeugproduktion präsentierte sich dagegen deutlich stabiler. Insgesamt wurden in den ersten neun Jahresmonaten den Angaben zufolge 3,2 Mio Tonnen Halbzeug hergestellt, was einem leichten Rückgang um zwei Prozent entspricht. Auch die Gießereien meldeten einen vergleichsweise moderaten Produktionsrückgang von vier Prozent auf insgesamt 608.000 Tonnen. Die Auftragseingänge lagen knapp drei Prozent unter Vorjahresniveau, wobei vor allem die Magnesium- und Zinkgießereien stärkere Auftragsrückgänge um 15 bzw. 37 Prozent verzeichneten.

Im Vorjahresvergleich um sechs Prozent auf 262.000 Tonnen zugelegt hat die Produktionsmenge im Bereich der Aluminiumweiterverarbeitung. Insbesondere bei Folien und dünnen Bändern steht ein deutliches Wachstum um neun Prozent.

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