NE-Metaller mit Umsatz- und Produktionseinbruch

Schlechte Stimmung in der deutschen Nichteisen-Metallindustrie: Bei der jüngsten Mitgliederumfrage der Wirtschaftsvereinigung Metalle beurteilten die NE-Metallunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage so negativ wie seit knapp drei Jahren nicht mehr. Dies spiegelt sich auch in den Kennzahlen für das erste Halbjahr wider. Verbandsangaben zufolge sank die Produktion der knapp 630 Unternehmen in den ersten sechs Monaten um zwölf Prozent auf 3,1 Mio Tonnen. Der Branchenumsatz verringerte sich um 13 Prozent auf 34,7 Mrd €, wovon 16 Mrd € im Ausland erwirtschaftet wurden.

Dass sich die Lage in naher Zukunft verbessert, wird nicht erwartet. Hinsichtlich der Geschäftsprognosen für die kommenden Monate lag bei der Umfrage der Saldo der Nennungen von „gut und besser“ gegenüber „schlecht und schlechter“ mit minus 16 Prozent den dritten Monat in Folge im negativen Bereich. Laut der WV Metalle beklagen über 60 Prozent der befragten Unternehmen Auftragsmangel. Kurzarbeit liege in 15 Prozent der Branchenunternehmen vor. Gleichzeitig litten aber auch 16 Prozent der Firmen unter Personalmangel. Materialknappheit spiele dagegen momentan nur eine untergeordnete Rolle.

Der genaue Blick auf die Produktionsstatistik zeigt vor allem einen deutlichen Mengenrückgang auf der ersten Produktionsstufe, der Metallerzeugung. Diese verringerte sich im ersten Halbjahr um 26 Prozent auf 516.000 Tonnen. Besonders stark gesunken – um die Hälfte auf 98.000 Tonnen – ist die Primäraluminiumproduktion aus Erz. Demgegenüber lag die Sekundäraluminiumproduktion durch die Refiner mit 250.000 Tonnen nur ein Prozent unter Vorjahresniveau.

Rechnet man die überwiegend nicht für den Absatz bestimmte Produktion der Remelter in Höhe von 1,18 Mio Tonnen (minus zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum) hinzu, summierte sich die aus dem Recycling gewonnene Aluminiummenge auf 1,43 Mio Tonnen.

Für die Produktionsstufe Halbzeug meldet die Wirtschaftsvereinigung Metalle ebenfalls einen deutlichen Mengenrückgang um elf Prozent auf 1,94 Mio Tonnen. Und auch die Aluminiumweiterverarbeitung verringerte sich um neun Prozent auf 161.000 Tonnen.

Gegen den Trend leicht zugenommen hat dagegen die Gussproduktion, die in den ersten sechs Monaten mit 441.000 Tonnen das Vorjahresniveau um rund vier Prozent übertraf. Insbesondere die Produktion von Komponenten für den Fahrzeugbau legte demnach um knapp sieben Prozent zu, während die Fertigung von Gussteilen für den Maschinenbau um 14 Prozent zurück ging.

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